Erster epileptischer Anfall und Epilepsien im Erwachsenenalter

Author:

Bast Thomas1,Bauer Jürgen2,Berkenfeld Ralf3,Elger Christian2,Hamer Hajo4,Malter Michael5,Mayer Thomas6,von Podewils Felix7,Runge Uwe8,Schmidt Dieter9,Steinhoff Bernhard1,Baumgartner Christoph10,von Oertzen Tim11,Krämer Günter12,Seeck Margitta13,Beyenburg Stefan14,Vatter Hartmut15

Affiliation:

1. Epilepsiezentrum Kork, Kehl

2. Klinik für Epileptologie, Bonn

3. Epileptologische Schwerpunktpraxis, Neunkirchen-Vluyn

4. Epilepsiezentrum Universität Erlangen, Erlangen

5. Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsklinik Köln, Köln

6. Sächsisches Epilepsiezentrum Kleinwachau, Radeberg

7. Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Greifswald

8. Epilepsie-Zentrum Universität Greifswald, Greifswald

9. Arbeitsgruppe Epilepsieforschung, Berlin

10. Epilepsiezentrum Rosenhügel, Wien

11. Klinik für Neurologie 1, Neuromed Campus Kepler Universitätsklinikum GmbH, Linz

12. NeurozentrumBellevue, Zürich

13. Universitätsklinik Genf, Genf

14. Service de Neurologie, Centre Hospitalier de Luxembourg, Luxembourg

15. Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Bonn

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Das Manuskript ist eine aktualisierte und stark erweiterte Version der 2012 entstandenen DGN-Leitlinie zum ersten epileptischen Anfall und Epilepsien im Erwachsenenalter. Ziel der Leitlinie ist es, den gegenwärtigen Stand des Wissens zur Diagnostik und Therapie anhand der zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Literatur zusammenzufassen und damit zur Verbesserung der diagnostischen und therapeutischen Abläufe und deren Vereinheitlichung beizutragen.Die Leitlinie behandelt ausschließlich Epilepsien im Erwachsenenalter, Epilepsien bei Kindern werden nicht berücksichtigt. Ebenso werden der Status epilepticus sowie Anfälle infolge von immunvermittelten Erkrankungen des Gehirns nicht behandelt, da hierzu eigene Leitlinien vorliegen. Methodik Das Leitliniengremium wurde durch Experten der Neurologie gebildet, die eine besondere Expertise auf dem Gebiet der Epilepsie besitzen und sowohl aus dem klinischen als auch aus dem niedergelassenen Bereich kommen. Neben der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) sind auch die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie e. V. (DGNC), die Österreichische Sektion der Internationalen Liga gegen Epilepsie, die Schweizerische Liga gegen Epilepsie sowie die Luxemburgische Gesellschaft für Neurologie beteiligt. Es wurde darauf geachtet, auch Mitglieder der jüngeren Generation in das Redaktionskomitee aufzunehmen. Die seit der letzten Ausgabe der Leitlinie 2012 neu erschienene Literatur wurde gesichtet und in die aktuelle Fassung eingearbeitet. Die Methodik der Leitlinienentwicklung entsprach einem nominalen Gruppenprozess und einem modifizierten Delphi-Verfahren (Vorlage zuvor produzierter Texte oder Tabellen, mehrstufige schriftliche Befragungsmethode, Rückkopplungsprozess, Information der Teilnehmer über die Gruppenantwort, Diskussion aller Kommentare mit ggf. daraus resultierender Überarbeitung des Entwurfes, Gruppenmitglieder haben die Möglichkeit einer Überprüfung bzw. eines Vergleichs ihrer Aussagen). Der Konsensprozess entsprach den Regeln der AWMF und der DGN zum Umgang mit potenziellen Interessenkonflikten. Ergebnis Wichtigste Neuerung ist eine erneuerte Definition der Epilepsie, ein wesentlich neuer Aspekt dieser Definition ist die Frage, ob eine Epilepsie „überwunden“ werden kann. Auch zur Klassifikation von Anfällen und Epilepsien ist eine neue Version erschienen, die im Wesentlichen wieder der Version von 1989 entspricht. Als wichtigste therapeutische Neuerung hat sich seit der letzten Fassung der Leitlinie von 2012 das Spektrum der Antiepileptika deutlich erweitert, neue Medikamente sind zugelassen worden (Perampanel, Brivaracetam) oder haben ihre Zulassung erweitert (Zonisamid, Lacosamid, Eslicarbazepinacetat). Der Einsatz von Valproinsäure bei Frauen und Mädchen wird zunehmend kritisch gesehen, in der Leitlinie wird ausführlich auf diese Problematik und die Behandlung von Frauen mit Epilepsie eingegangen. Neben der medikamentösen Therapie werden operative Therapien und Stimulationsverfahren behandelt.Psychosoziale Aspekte sowie die Bereiche Fahrtauglichkeit, Ausbildung und Beruf sowie die Problematik des Absetzens von Medikamenten bei langjähriger Anfallsfreiheit werden umfangreicher als bisher diskutiert, auch wurden Abschnitte zur Mortalität, zu Erste-Hilfe-Maßnahmen und zu akuten symptomatischen Anfällen (ASA) neu in die Leitlinie aufgenommen. Ein eigenes Kapitel zur Pharmakokinetik befasst sich mit dem Interaktionspotenzial von Antiepileptika mit anderen Medikamenten sowie dem möglichen Einfluss auf Vitamin- und Hormonspiegel. Insbesondere Therapien maligner Erkrankungen können durch Interaktionen kritisch beeinflusst werden.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Clinical Neurology

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