Affiliation:
1. Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
2. Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Frankfurt a.M., Frankfurt a.M.
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Vesiko- und ureterovaginale Fisteln sind als unphysiologische Verbindungsgänge zwischen dem Harntrakt und dem Genitalsystem definiert. Obwohl sie weltweit eine der am häufigsten erworbenen Pathologien des Urogenitaltraktes darstellen, gibt es bis heute kein standardisiertes Vorgehen für die Diagnostik und Therapie. Dieses Review analysiert die gegenwärtige Fachliteratur zu vesiko- und ureterovaginalen Fisteln, um gängige diagnostische und therapeutische Konzepte aufzuzeigen.
Methoden Es erfolgte eine Literaturrecherche in den Datenbanken von Medline und PubMed, sowie darüber hinaus eine allgemeine Internetrecherche und die Auseinandersetzung mit Buchquellen. In der Folge wurden 40 wissenschaftliche Artikel, 4 Buchpublikationen und 1 Internetquelle als Grundlage verwandt.
Ergebnisse Die Diagnostik sollte sowohl für die vesiko- als auch für die ureterovaginale Fistel frühzeitig erfolgen und aus einer vaginalen Untersuchung, einer Zystoskopie und der Fisteldarstellung mit Methylenblau-Instillation bestehen. Zusätzlich lassen sich zur weiteren Differenzialdiagnostik der ureterovaginalen Fistel radiologische Untersuchungen durchführen. Die Therapien der beiden Fistelentitäten unterscheiden sich grundlegend. Die ureterovaginale Fistel wird zweizeitig versorgt. Im ersten Schritt wird eine Nierenfistel zur Entlastung der Niere und Urindrainage angelegt und in einem weiteren Schritt die Fistel verschlossen. Die Therapie der vesikovaginalen Fistel umfasst konservative und chirurgische Konzepte, wobei es transabdominale und/oder transvaginale Zugangswege gibt. Grundlegend sollten bei transabdominalem Zugang die Ureterostien identifiziert und ggf. geschient werden, bevor eine Exzision der Fistel erfolgt. Bei großen Fisteln besteht die Option der Interposition eines Lappens nach Mobilisation des umliegenden Gewebes. Nahezu alle operativen Techniken gehen mit hohen Erfolgsraten einher. Ausnahmen sind bestrahlte Patienten, bei denen in schweren Fällen eine Harnableitung erfolgen muss.
Schlussfolgerungen Es bestehen weiterhin starke Unterschiede in der Entstehung von Fisteln und der operativen Versorgung zwischen Entwicklungs- und Industrieländern. Die entwickelten, operativen Verfahren haben unabhängig vom Zugangsweg hohe Erfolgsraten. Das Therapiekonzept sollte abhängig von der Ätiologie, Lage und Größe der Fistel und Gewebevoraussetzungen individuell entwickelt werden.
Cited by
4 articles.
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