Affiliation:
1. Medizinische Hochschule Hannover, Medizinische Soziologie, Hannover
Abstract
Zusammenfassung
Einleitung Seit 2002 gibt es in Deutschland stationäre Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen für Väter und ihre Kinder (V-K-M) (§§ 24 und 41 SGB V). Zu Gesundheitsstörungen der Väter in V-K-M liegen bisher keine Daten vor. Das Ziel dieser Untersuchung ist es, herauszufinden, ob die Teilnehmer einer V-K-M gesundheitlich belasteter sind als Väter ohne Teilnahme an einer V-K-M und ob die Teilnahme an einer V-K-M zu einer verbesserten Gesundheit beiträgt. Dafür wird die Veränderung der Inanspruchnahme ambulanter GKV-Leistungen untersucht und mit der Inanspruchnahme von Vätern ohne Teilnahme an einer V-K-M verglichen. Grundlage des Forschungsprojekts sind Routinedaten der AOK-Niedersachsen (AOKN).
Methoden Als Outcome-Variablen für die ambulante Inanspruchnahme werden ambulante Diagnosen und Arzneimittel herangezogen, die ein Jahr vor und ein Jahr nach der Maßnahme abgerechnet wurden. Die Untersuchungsgruppe (N=179) umfasst alle Väter, die 2005–2009 an einer V-K-M teilgenommen haben und durchgehend versichert waren. Für diese Väter wurde eine parallelisierte Vergleichsstichprobe gebildet, die nicht an einer V-K-M teilgenommen haben (N=717).
Ergebnisse Die Untersuchung hat ergeben, dass die Teilnehmer der V-K-M vor und nach der Maßnahme mehr Diagnosen und Arzneimittel erhielten als Väter ohne V-K-M. Väter unter 40 Jahren wiesen nach der V-K-M überwiegend eine geringere Zahl Diagnosen und Arzneimittel als vor der Maßnahme auf, bei älteren Teilnehmern zeigte sich überwiegend eine höhere Inanspruchnahme. Die Teilnehmer der V-K-M haben v. a. mehr F-Diagnosen als Väter ohne V-K-M. Im Vergleich der Zeiträume nach der Maßnahme zum Jahr davor ist außerdem der Anstieg der I-Diagnosen und die Zunahme von Herz-Kreislauf-Medikamenten auffallend.
Schlussfolgerung Die höhere Inanspruchnahme von GKV-Leistungen bei Teilnehmern der V-K-M im Vergleich zu Nicht-Teilnehmern deutet darauf hin, dass mit den V-K-M eine gesundheitlich belastete Versichertengruppe erreicht wird. Die vergleichsweise hohe Zahl der F-Diagnosen verdeutlicht, dass die Teilnehmer in diesem Indikationsbereich besonders belastet sind. Ein positiver Maßnahmeeffekt zeigt sich bei jüngeren Vätern in einer Reduzierung der Inanspruchnahme, während bei älteren Teilnehmern überwiegend ein Behandlungsbedarf weiterbesteht oder im Kontext der Maßnahme aufgedeckt wird.
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health
Cited by
3 articles.
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