Affiliation:
1. Augenklinik, Kantonsspital Winterthur, Schweiz
2. Univ.-Augenklinik, Medizinische Universität Graz, Österreich
Abstract
ZusammenfassungAus der Sicht des operativen Glaukomatologen fragt man sich, warum die Patienten erst sehr spät zur Operation zugewiesen werden. Meist besteht schon zur Zeit der Zuweisung zur filtrierenden Operation nach vielen Jahren der konventionellen Therapie ein sowohl funktionell als auch morphologisch fortgeschrittener Glaukomschaden, zusätzlich ist auch oft noch der Augeninnendruck unter einer lokalen Maximaltherapie dekompensiert. Zusätzlich kommt hinzu, dass die Patienten oft ein fortgeschrittenes Alter aufweisen und schon viele Jahre lang mit verschiedenen Kombinationen aus Tropfen therapiert wurden. Sehr spät gestellte Diagnosen stellen eher die Ausnahme dar. Die Gründe für diese späte Zuweisung sind vielfältig. Neben der immer besseren (besser verträglichen und wirksamen) medikamentösen Glaukomtherapie spielen die Abneigung der Patienten gegen den operativen Eingriff (da keine Verbesserung des Sehvermögens zu erwarten ist) und die bis jetzt (noch) nicht verfügbare optimale Glaukomoperation eine entscheidende Rolle. Anhand einer kleinen retrospektiven Studie der letzten 274 zur filtrierenden Glaukomoperation zugewiesenen Patienten sollen die Kriterien für eine rechtzeitige Indikationsstellung erarbeitet und kritisch analysiert werden. In dieser Studie zeigt sich, dass rund ¾ aller Glaukompatienten spät oder zu spät zur Glaukomoperation zugewiesen werden. Für den niedergelassenen Ophthalmologen ohne Spezialisierung im Glaukombereich werden Kriterien formuliert, wann ein Patient zur Glaukomoperation zugewiesen werden sollte. Diese Kriterien sind grundsätzlich für alle Glaukomoperationen anzuwenden. Die Vor- und Nachteile einer filtrierenden Glaukomoperation werden jedoch besonders hervorgehoben, da dieser Eingriff nach wie vor den Goldstandard darstellt. Da aber die Trabekulektomie leider kein optimaler Glaukomeingriff ist, bestehen berechtigte Hoffnungen, dass die moderneren, weniger invasiven und damit auch weniger risikobehafteten Glaukomeingriffe (MIGS) die Indikationen für einen drucksenkenden Eingriff erweitern und damit die Hemmschwelle für die Zuweisung zur Glaukomoperation herabsetzen.
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