Gestaltung und Organisation der akuten endovaskulären Schlaganfalltherapie – Implikationen aus dem Neurovaskulären Netz Ruhr

Author:

Eyding Jens12,Bartig Dirk32,Kitzrow Martin42,Krogias Christos52

Affiliation:

1. Sana-Klinikum Remscheid, Klinik für Neurologie und Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum

2. Arbeitsgemeinschaft Nordwestdeutscher Stroke Zirkel e.V., Bochum

3. DRG MARKET, Osnabrück

4. Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik für Neurologie, Bochum

5. Universitätsklinikum St. Josef-Hospital, Klinik für Neurologie, Bochum

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Die flächendeckende Bereitstellung evidenzgestützter Therapien zur Behandlung des akuten Schlaganfalls wird in Deutschland durch ein enges Netz von gegenwärtig mehr als 300 Stroke Units gewährleistet. Seit dem Jahr 2015 ist die Mechanische Thrombektomie (MT) als weitere Option zur Rekanalisation eines großen arteriellen Gefäßverschlusses der vorderen Zirkulation bis zu sechs Stunden nach Symptombeginn zugelassen und wird in besonderen Fällen auch darüber hinaus empfohlen. In der vorliegenden Arbeit werden die Entwicklung der regionalen Verfügbarkeit und Anwendungshäufigkeit der MT zwischen dem Jahr 2010 und 2015 dargelegt sowie Rückschlüsse für die Gestaltung der Versorgungsstruktur gezogen. Methoden Grundlage des analytischen Teils sind die regionalisierten DRG-Statistiken (www.destatis.de) u. a. aggregiert auf die Verwaltungsebene der Kreise und kreisfreien Städte für die wohnortbezogene Auswertung sowie die strukturierten Qualitätsberichte (sQB) der Krankenhäuser für die behandlungsortbezogene Auswertung im Hinblick auf die durchgeführten MT. Überdies finden die publizierten Daten zu Interventionen an den hirnversorgenden Gefäßen aus dem BQS-Register für das Modul E des DeGIR/DGNR-Modul- und Stufenkonzeptes Berücksichtigung. Ergebnisse Folgende Entwicklungen lassen sich aufzeigen:Ausgehend von einer bundesweiten MT-Rate von 0,7 % aller Schlaganfallpatienten mit Hirninfarkt in 2010 kam es in den folgenden Jahren zu einem stetigen Anstieg der Interventionszahlen mit einer zuletzt zwischen 2014 und 2015 sprunghaften Entwicklung auf 3,1 %. Die Streubreite variierte abhängig vom Wohnort zwischen 0 und 7,4 % (2014).In diesem Zeitraum verdoppelte sich die Anzahl der MT-kodierenden Klinken von 107 (2010) auf 209 (2015). Die Summe der Prozeduren stieg im selben Zeitraum um fast das Fünffache (von 1630 auf 7797), wobei eine klare Entwicklung hin zur Zentrumsbildung erkennbar ist. 2015 erfolgten bereits ca. 3/4 aller MT in Häusern mit > 50 Interventionen/Jahr.Bezogen auf die Wohnorte der Patienten wurde in 2014 nur noch bei Patienten aus 4 % (n = 18) der insgesamt 413 Städte/Kreise keine einzige MT durchgeführt, zeitgleich verfügte aber erst 1/4 dieser 413 Verwaltungsbezirke über Interventionsmöglichkeiten vor Ort.Die im BQS-Register für das Modul E erfassten MT-Zahlen beim akuten Schlaganfall übertreffen für viele Interventionskliniken teils in erheblichem Maße die administrativen Versorgungsdaten auf Basis der sQB-Daten. Diskussion Insgesamt erscheinen in Deutschland bereits sowohl die personellen als auch strukturellen Voraussetzungen für eine flächendeckende Implementierung der MT in die Schlaganfallakutversorgung günstig. Unter dem Aspekt der Behandlungsqualität ist die Entwicklung hin zu Interventionszentren mit ausreichend hohen Behandlungszahlen sinnvoll. Nun stellt die Etablierung individueller regionaler Zuweisungskonzepte bei gleichzeitigem Erhalt der gegenwärtig hohen Basiskompetenz bei der Schlaganfallversorgung in der Fläche durch Konsolidierung der regionalen Stroke Units eine wesentliche Aufgabe dar. Hinsichtlich einer weiteren realistischen Bedarfsplanung zur MT-Bereitstellung sind zuverlässige Leistungszahlen erforderlich, sodass die Abweichungen zwischen den BQS-Registerdaten und den offiziellen DRG-Statistiken bzgl. der dokumentierten MT zukünftig ausgeräumt werden sollten.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Clinical Neurology

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