Affiliation:
1. Zentralbereich Medizin: Struktur-, Prozess- und Qualitätsmanagement, Universitätsklinikum Tübingen
2. Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, TU München
3. BG Unfallklinik Tübingen, Eberhard Karls Universität Tübingen
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Seit der Jahrtausendwende breitet sich die Internetnutzung und Verwendung elektronischer Medien auch im Gesundheitssektor kontinuierlich aus. Ziel dieser Studie war es, die derzeitigen Herausforderungen der analogen intersektoralen Arzt-Patienten-Kommunikation und mögliche Potenziale von eHealth-Anwendungen zu evaluieren. Auf Grundlage einer quantitativen Befragung von Notaufnahmepatienten sollen Verbesserungsansätze für die Sicherung der Versorgungsqualität für Patientinnen und Patienten der Orthopädie und Unfallchirurgie bedarfsorientiert erarbeitet werden können.
Methoden Ein speziell ausgearbeiteter Fragebogen wurde im Zeitraum von September bis November 2016 an Notfallpatienten ausgehändigt. Als Ausschlusskriterium war lediglich ein bedrohlicher Gesundheitszustand definiert, der die Teilnahme an der Studie nicht ermöglichte.
Ergebnisse Unter den 255 Befragten fanden sich 43,5% Frauen und 56,5% Männer. Die räumliche Entfernung zur Klinik betrug im Mittel 39,86 km. 223 Befragte waren gesetzlich und 32 privat krankenversichert. Neben Onlineshopping und Onlinebanking war die Suche nach Gesundheitsthemen die meistgenannte Internetrecherche. Die Befürchtung eines schlechteren Arzt-Patienten-Verhältnisses über Onlinekommunikation sehen über ⅔ (71,2%) aller Befragten. Als weitere Gefahren einer zunehmenden Digitalisierung wird seitens der Befragten die Sorge um Datenschutz (59,3%) und Datensicherheit (54,3%) angegeben. Der Wunsch nach Zeit- (81,8%) und Wegeersparnis (77,1%) für ärztliche Konsultation geht mit dem Wunsch einer Onlineterminplanung (67,8%) sowie tieferen Integration der Patienten in den Informationsfluss via elektronischem Arztbrief (68,9%) und elektronischer Terminerinnerung (E-Mail 68,8%/SMS 66,5%) einher.
Schlussfolgerung Interessanterweise sind die Befragten generell positiv gegenüber „eHealth“ eingestellt, jedoch werden Onlinechats mit Ärzten und Videotelefonie von den befragten Patienten eher zurückhaltend bewertet. Den größten Zuspruch erhielten Onlineorganisationstools zur einfacheren Terminfindung und -erinnerung für die Patienten. Es zeigt sich ein Trend zum mündigeren Patienten, der besser informiert ist und daher in Diagnosefindung und Behandlungsablauf eingebunden werden will.
Subject
Orthopedics and Sports Medicine,Surgery
Cited by
26 articles.
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