Haben multimodale und perioperative Therapiestrategien das Überleben nach onkologischer Ösophaguschirurgie in den letzten 2 Dekaden verändert? Eine retrospektive Kohortenanalyse über 23 Jahre

Author:

Lingohr Philipp1,Zender Julia1,van Beekum Cornelius1,Dohmen Jonas1,Matthaei Hanno1,Schaefer Nico1,Kalff Jörg1,Vilz Tim1

Affiliation:

1. Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Deutschland

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Malignome des Ösophagus zählen zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen. Den einzigen kurativen Therapieansatz stellt die radikale Ösophagektomie, eingebettet in ein multimodales Therapiekonzept, dar. Ziel der Untersuchung war die Analyse von Langzeitentwicklungen in der operativen Therapie des Ösophaguskarzinoms und deren Einflüsse auf das kurz- (1-JÜR), mittel- (5-JÜR) und langfristige (10-JÜR) Überleben. Patienten und Methoden Es wurden retrospektiv 301 Patienten am Universitätsklinikum Bonn untersucht, bei denen zwischen 1989 und 2012 eine Ösophagusresektion durchgeführt wurde. Um mögliche Trends im Management und Veränderungen hinsichtlich der Prognose zu analysieren, wurden 2 Kohorten (Kohorte A: operiert 1989 – 2000, Kohorte B: operiert 2001 – 2012) gebildet und bez. demografischer Daten, Tumorentität, Stadium, Komplikationsrate und Überleben miteinander verglichen. Ergebnisse In der Kohorte B wurden signifikant ältere Patienten in niedrigeren Tumorstadien mit einer größeren Lymphknotenausbeute operiert, eine Zunahme des Adenokarzinoms (AC) war zu beobachten. Während sich die Gesamtmorbidität nicht signifikant veränderte, konnte eine geringere Rate an Anastomoseninsuffizienzen in Kohorte B (5,5%) verglichen mit Kohorte A (12,3%) bei gleichzeitigem Anstieg der kardialen Ereignisse (A: 3,6% vs. B: 12,3%) nachgewiesen werden. Die 30-Tage-Krankenhausmortalität lag bei insgesamt 2,7% und fiel von 5% (Kohorte A) signifikant (p = 0,05) auf 0,7% (Kohorte B). Das mittlere Überleben betrug in der Kohorte A 46 ± 6,5 Monate. In Kohorte B überlebten Patienten mit 53 ± 7,2 Monaten signifikant länger (p = 0,03). In der univariaten Analyse hatten das lokale Tumorstadium, der Resektionsgrad, die Anzahl der befallenen Lymphknoten (LK), der Lymphknotenquotient (LNR) sowie das Auftreten postoperativer Komplikationen einen Einfluss auf das Überleben, wohingegen in der multivariaten Analyse nur noch T-Stadium, R-Status und LNR als unabhängige Prognosefaktoren galten. Schlussfolgerung Patienten, die sich einer onkologischen Ösophagusresektion unterziehen, sind heutzutage älter als noch vor einigen Jahren. Die frühzeitigere Tumordiagnose, eine radikalere Operationstechnik mit radikalerer Lymphknotendissektion und weniger Anastomoseninsuffizienzen sowie eine verbesserte perioperative Medizin scheinen diesen demografischen Nachteil zu kompensieren. Die größte prognostische Bedeutung beim Ösophaguskarzinom hat die LNR.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Surgery

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