Affiliation:
1. Institut für Sportwissenschaft Innsbruck, Austria
2. Medalp sportclinic Sölden, Austria
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Frauen verletzen sich beim Skifahren am Kniegelenk doppelt so häufig wie Männer und das Risiko einer Verletzung des vorderen Kreuzbandes (VKB) ist bei weiblichen Skifahrern dreimal so hoch wie bei männlichen Skifahrern. Das geschlechtsspezifische VKB Verletzungsrisiko ist sowohl von internalen (z. B. Alter, Können, Fitness) als auch externalen (z. B. Pisten- und Wetterbedingungen, Skiausrüstung) Risikofaktoren abhängig. Allerdings ist unklar, ob sich männliche und weibliche Freizeitskifahrer mit einer VKB-Verletzung hinsichtlich der Skitaillierung und der Skischuhsohlenabnützung unterscheiden.
Methodik In den Wintersaisonen 2014/15 und 2015/16 wurden Daten von VKB-verletzten Skifahrern an einer österreichischen Skiklinik anhand eines Fragebogens erhoben. Der Fragebogen beinhaltete neben demografischen Angaben auch Fragen zum Skikönnen, Sturzmechanismus, Bindungsauslösung sowie die Verletzungsdiagnose. Zusätzlich wurde die Skilänge und der Taillierungsradius am Ski abgelesen sowie die Höhe der Skischuhsohlen am Zehen- und Fersenteil des Skischuhs mittels Schieblehre gemessen.
Ergebnisse Insgesamt wurden 164 VKB-verletzte Skifahrer (67 % Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 41,7 ± 11,5 Jahren erfasst. Männer wiesen eine signifikant größere absolute Skilänge (168,3 ± 6,6 vs. 157,5 ± 5,9 cm, p < 0,001) als Frauen auf, jedoch zeigte sich hinsichtlich der auf die Körpergröße relativierten Skilänge (94,0 ± 3,4 vs. 94,1 ± 3,3 %) kein signifikanter Unterschied. Hinsichtlich der auf das Körpergewicht relativierten Skilänge unterscheiden sich Frauen und Männer signifikant (2,5 ± 0,3 vs. 2,0 ± 0,2 cm/kg). Der Skiradius (13,5 ± 1,4 vs. 15,6 ± 2,6 m, p < 0,001) war bei Frauen mit einer VKB-Verletzung signifikant geringer. Geschlechtsspezifisch unterschied sich die absolut gemessene Skischuhsohlenabnützung weder am Zehen- (5,4 ± 1,2 vs. 5,5 ± 1,1 mm) noch am Fersenteil (6,0 ± 1,7 vs. 6,0 ± 1,6 mm) signifikant zwischen Frauen und Männern. Der häufigste Sturzmechanismus war mit rund 59 % bei beiden Geschlechtern der Vorwärtssturz mit Körperdrehung. Frauen gaben ein Nichtauslösen der Skibindung signifikant häufiger an als Männer (86 vs. 44 %, p < 0,001).
Schlussfolgerung Männer und Frauen mit einer VKB Verletzung unterscheiden sich hinsichtlich der Skitaillierung, der auf das Körpergewicht relativierten Skilänge und bezüglich der Häufigkeit von Nichtauslösungen der Skibindung. Obwohl keine geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Abnützung der Skischuhsohlen vorhanden sind, liegt diese jedoch außerhalb der entsprechenden ISO Norm.
Subject
Orthopedics and Sports Medicine
Cited by
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