Affiliation:
1. Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universität Leipzig
Abstract
ZusammenfassungEine Ablatio retinae tritt im Kindesalter im Vergleich zum Erwachsenenalter relativ selten auf, nur 3 bis 7% aller Netzhautablösungen werden bei Kindern und Jugendlichen im Alter bis zu 18 Jahren diagnostiziert. Risikofaktoren für das Auftreten einer Ablatio retinae im Kindesalter sind ein Trauma, eine Myopie, hereditäre Vitreoretinopathien, Malformationen und Morbus Coats. Am häufigsten treten in dieser Altersgruppe traumaassoziierte Netzhautablösungen auf, Vitreoretinopathien sind die häufigste Ursache für eine erblich bedingte kindliche Ablatio. Es werden die krankheitsspezifischen chirurgischen Behandlungskonzepte diskutiert. Bei klarer Linse sollte immer geprüft werden, inwieweit eine episklerale Buckelchirurgie durchgeführt werden kann, insbesondere bei einer Oradialyse und bei genau definierter Lochsituation in der Netzhautperipherie. Eine primäre Vitrektomie ist vorrangig bei Vitreoretinopathien erforderlich. Der Einsatz von Anti-VEGF-Inhibitoren ist zur Behandlung vasoproliferativer Erkrankungen geeignet, allerdings benötigen wir noch weitere Informationen über mögliche Nebenwirkungen bei Kindern. Insgesamt sind die funktionellen und anatomischen Behandlungsergebnisse bei Kindern oftmals schlechter als vergleichbare Resultate bei Erwachsenen. Weitere chirurgische Innovationen und ätiologiespezifische Therapiekonzepte sind erforderlich, um die Ergebnisse in dieser Patientengruppe zu verbessern.
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