Die Epidemiologie des Dekubitus in Deutschland: eine systematische Übersicht

Author:

Tomova-Simitchieva Tsenka1,Akdeniz Merve1,Blume- Peytavi Ulrike1,Lahmann Nils2,Kottner Jan1

Affiliation:

1. Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Klinisches Studienzentrum für Haut- und Haarforschung, Charite-Universitatsmedizin Berlin, Berlin

2. Forschungsgruppe Geriatrie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie Die Entstehung von Dekubitus gilt als anerkannter Indikator zur Messung der Versorgungsqualität in allen Bereichen der Gesundheitsversorgung. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Erstellung einer systematischen Übersicht zur Dekubitusinzidenz- und Prävalenz in Deutschland von 2010 bis 2015. Methoden Die Datenbanken PubMed, CINAHL, DIMDI, Web of Science, LIVIVO, sowie Google, Google Scholar, und die Verlage Springer und Thieme wurden bis Ende Februar 2016 durchsucht. Die Überprüfung der extrahierten Daten erfolgte durch 2 Reviewer. Das Risiko der Verzerrung wurde bewertet. Ergebnisse Die Suche lieferte 219 epidemiologische Zahlen aus 67 Studien und Dokumenten. Die meisten Daten stammen aus dem stationären Krankenhausbereich. In der Langzeitpflege überwiegen die Zahlen aus Primärerhebungen. Werden die methodologisch höherwertigen Quellen in Betracht gezogen, zeigt sich für die deutsche Langzeitpflege eine Prävalenz von 2% bis 5% und in den Krankenhäusern von 2% bis 4% (ab Kategorie 2). Routineerhebungen liefern heterogene Daten aus dem Krankenhausbereich mit Prävalenzzahlen von 0,07% bis 4,37% ab Kategorie 1 bzw. 1,6% ab Kategorie 2. Vom ambulanten Bereich liegen keine Inzidenzzahlen und keine Daten aus Routineuntersuchungen vor. Die Dekubitusprävalenzen schwanken zwischen 2% und 4% (ab Kategorie 1). Schlussfolgerung Die vorliegende Arbeit zeigt, dass Dekubitus ein häufiges Phänomen in allen Settings der Gesundheitsversorgung in Deutschland ist. Ungeachtet sämtlicher methodologischer Limitierungen und mangelnder Vergleichbarkeiten beträgt die Prävalenz in der Langzeitpflege 2% bis 5%. Aufgrund der sehr heterogenen Datenlage ist diese Abschätzung für deutsche Krankenhauspatienten kaum möglich, doch eine Prävalenz von 2% und höher ist anzunehmen. Diese Anteile belegen, dass verfügbare dekubitusprophylaktische Maßnahmen in Deutschland nicht ausgeschöpft werden. Weitere Anstrengungen müssen erfolgen, um die Dekubitusprävention in Deutschland zu verbessern.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

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