Affiliation:
1. Universitätsklinik für Pneumologie Magdeburg, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Deutschland
2. Dres. med. U. Steffen und A. Korsch, Pneumologische Gemeinschaftspraxis, Wolfsburg, Deutschland
Abstract
ZusammenfassungBei symptomatischen malignen Pleuraergüssen sollte ein therapeutisches Verfahren gewählt werden, welches die Dyspnoe und die konsekutive Einschränkung der Lebensqualität in der meist palliativen Situation verbessert. Ein dauerhaft implantierter Pleurakatheter (indwelling pleural catheter – IPC) ist eine der aktuell zur Verfügung stehenden Methoden, deren Bedeutung in den letzten Jahren zugenommen hat. Effektivität und Sicherheit dieser Methode sind unter realen klinischen Bedingungen außerhalb von Studien noch unzureichend geklärt. Es wurden die Daten von 94 Patienten, die aus klinischer Indikation mit einem IPC versorgt wurden, retrospektiv analysiert. Ausgewertet wurden neben Sicherheit und Effektivität die Patientencharakteristika, peri- und postinterventionelle Komplikationen, wie Infektionen oder das Auftreten eines Pneumothorax, und der längerfristige Verlauf mit dem Schwerpunkt der Frage, ob eine Pleurodese eingetreten ist. Insgesamt 89,5% (n = 85) der Patienten erhielten den IPC aufgrund eines rezidivierenden Pleuraergusses bei maligner Grunderkrankung. Die mittlere Krankenhausverweildauer nach Implantation lag für diejenigen Patienten, die nicht noch im Krankenhaus an ihrer infausten Erkrankung verstorben sind, bei 3,29 Tagen. Bei 21,2% (n = 20) der Patienten kam es zu einer Pleurodese. Methodenbedingte Komplikationen traten bei 33,7% (n = 32) der Patienten auf, lediglich bei 8 Patienten gab es jedoch weiteren Handlungsbedarf. Spätkomplikationen sind bei 9 Patienten aufgetreten. Die mittlere Überlebenszeit nach Implantation lag bei durchschnittlich 88,72 Tagen. Zusammenfassend zeigen die Daten, dass der IPC eine technisch einfach durchführbare, minimalinvasive Alternative zu rezidivierenden Punktionen oder anderen Pleurodeseverfahren ist. Ein wesentlicher Vorteil ist die ambulante Versorgungsmöglichkeit.