Prävalenzen von Depressionen bei Erwachsenen – eine vergleichende Analyse bundesweiter Survey- und Routinedaten

Author:

Grobe Thomas G.1,Kleine-Budde Katja1,Bramesfeld Anke1,Thom Julia2,Bretschneider Julia2,Hapke Ulfert2

Affiliation:

1. aQua-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen, Göttingen

2. Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Robert Koch-Institut, Berlin

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie Prävalenzschätzungen für Depression zeigen in Primär- vs. Sekundärdaten divergente Ergebnisse. Ursachen liegen u. a. in der Betrachtung verschiedener Indikatoren zu abweichenden Zeitpunkten. In der vorliegenden Arbeit werden Depressionshäufigkeiten in Survey- und Routinedaten für einen vergleichbaren Erhebungszeitraum und Altersbereich ermittelt. Unterschiede zwischen den Datenquellen und den Depressionsmaßen werden untersucht. Methodik Drei Indikatoren werden für das Jahr 2010 gegenübergestellt: im Bevölkerungssurvey erhobene a) selbstberichtete ärztliche Diagnosen, b) Diagnosen in standardisiertem klinischen Interview sowie c) in Routinedaten einer gesetzlichen Krankenkasse administrativ erfasste Diagnosen. In Sensitivitätsanalysen werden privat versicherte Surveyteilnehmende sowie Versicherte mit Pflegebedarf aus den Routinedaten ausgeschlossen. Die Definition der administrativen Depressionsdiagnose wird variiert je nach Kodierhäufigkeit und Diagnosespezifität. Ergebnisse Die höchste Prävalenzrate zeigt sich mit 9,8% für administrativ erfasste Depressionen, die niedrigste mit 5,9% für die selbstberichtete Depressionsdiagnose im Survey. Die Prävalenz der im klinischen Interview erhobenen Depression beträgt 8,4%. Es zeigen sich jeweils spezifische alters- und geschlechtsabhängige Verteilungen. Bleiben unspezifische Depressionsdiagnosen (F3x.8, F3x.9) unberücksichtigt, sinkt die administrative Prävalenzrate deutlich ab. Schlussfolgerung Je nach Definition der administrativen Depressionsdiagnose reduzieren sich Prävalenzunterschiede im Vergleich zur selbstberichteten Diagnose. Differenzen zu Prävalenzen basierend auf klinischem Interview bleiben hingegen bestehen und weisen auf die Erfassung unterschiedlicher Personengruppen hin.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

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