Author:
Fröhlich Anja,Lehmberg Kai,Pagel Julia,Peldschuss Kersten,Schoof Benjamin,Schulze-Sturm Ulf,Speth Fabian
Abstract
ZusammenfassungIm Kindesalter ist die isolierte Gonarthritis sowohl bei infektiöser als auch bei nichtinfektiöser Ätiologie ein häufiger Manifestationsort. Nicht immer ist die klinische Präsentation klassisch, was zu Schwierigkeiten bei der unmittelbaren Differenzierung zwischen beiden Entitäten führen kann. Im vorliegenden Fall berichten wir von einem Patienten mit chronisch-rezidivierendem Verlauf einer Gonarthritis vor dem Hintergrund einer Autoimmunneutropenie. Bei initial milder Symptomatik und fehlendem Keimnachweis mittels Kultur und eubakterieller PCR konnte durch eine antientzündliche Behandlung mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), Methotrexat und intraartikulären Kortison-Infiltrationen keine anhaltende Remission erzielt werden. Mit Stabilisierung der Neutrophilenzahlen zeigte sich eine (paradoxe) Aggravierung der Gonarthritis. Erst mit Erweiterung der mikrobiologischen Aufarbeitung der Punktate ließ sich schließlich Mycobacterium kansasii in der Synovialkultur anzüchten. Nach chirurgischer Spülung des Gelenks, Einleitung einer antimykobakteriellen Dreifachtherapie und Umstellung der NSAR-Therapie auf Indometacin kam es schließlich zu einem kontinuierlichen Rückgang der Arthritis.