Psychoonkologische Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund und ihren Angehörigen – Ergebnisse aus leitfadengestützten Einzelinterviews mit Ärztinnen und Ärzten

Author:

Hempler Isabelle1,Riccetti Nicola2,Hermes-Moll Kerstin3,Heidt Vitali3,Singer Susanne23

Affiliation:

1. Wissenschaftliches Institut der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen (WINHO GmbH), Köln, Deutschland

2. Abteilung Epidemiologie und Versorgungsforschung, Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI), Universitätsklinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutschland

3. Universitätskrebszentrum (UCT), Mainz, Deutschland

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Menschen mit Migrationshintergrund stellen eine heterogene Bevölkerungsgruppe dar mit einer Vielfalt an Ethnien, kulturellen und religiösen Ansichten und Erfahrungen. Die Diagnose und anschließende Behandlung einer Krebserkrankung gehen mit vielfältigen psychosozialen Belastungen einher. Daher war es Ziel dieser Studie, die aktuelle Perspektive von Ärzt/innen bezüglich Barrieren bei der psychoonkologischen Versorgung von MMH zu untersuchen sowie benötigte Hilfestellungen zu analysieren. Methode Es wurden bundesweit acht niedergelassene Ärzt/innen aus der hämatologisch-onkologischen Versorgung in qualitativen Einzelinterviews befragt. Die Interviews wurden digital aufgezeichnet und transkribiert. Die Auswertung erfolgte nach der inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse mithilfe des Softwareprogramms MAXQDA 2020. Ergebnisse Identifiziert wurden 255 Codes in den Hauptkategorien „Definition Menschen mit Migrationshintergrund“, „Kommunikation“, „Kulturelle Unterschiede“, „Psychoonkologische Versorgung“, „Koordinierung & Vermittlung von psychoonkologischen Versorgungsangeboten“ sowie „Optimale psychoonkologische Versorgung“. Die Ergebnisse geben einen aktuellen Einblick in alltägliche und praxisrelevante Probleme, die sich in der transkulturellen Kommunikation, Barrieren hinsichtlich der Identifizierung von Bedürfnissen, in der psychoonkologischen Weiterversorgung oder auch während der Übersetzung durch Angehörige erkennen lassen. Diskussion Bereits die Identifizierung von Bedürfnissen während der ärztlichen Behandlung ist mit diversen Barrieren verbunden. Screening-Instrumente für Menschen mit Migrationshintergrund und Angehörige auf verschiedenen Sprachen und für unterschiedliche Kulturkreise könnten die Identifizierung unterstützen. Zudem müssten Netzwerke geschaffen werden, um Patient/innen anschließend auch psychoonkologisch versorgen zu können.

Funder

Stiftung Deutsche Krebshilfe

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Psychiatry and Mental health,Applied Psychology,Clinical Psychology

Reference23 articles.

1. Psychoonkologische Unterstützung von Patienten und Angehörigen in der Terminalphase;A Mehnert;Forum (Genova),2018

2. Zur demografischen Internationalisierung in Deutschland;N Blätgen;Stadtforsch Stat Z Verbandes Dtsch Städtestatistiker,2020

3. Psychische Störungen bei Menschen mit Migrationshintergrund im Vergleich zur deutschen Allgemeinbevölkerung;I Bermejo;Psychiatr Prax,2010

4. Krebserkrankte mit Migrationshintergrund in Deutschland;K Hermes-Moll;InFo Hämatol Onkol,2020

5. Ambulante psychoonkologische Versorgung durch Krebsberatungsstellen – Leistungsspektrum und Inanspruchnahme durch Patienten und Angehörige;M Giesler Jürgen;PPmP – Psychother Psychosom Med Psychol,2015

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