Affiliation:
1. Klinik für Rehabilitations- und Sportmedizin,
Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Physiotherapie in Akutkrankenhäusern hat eine hohe Relevanz
sowohl für den Genesungsprozess von Patient*innen, als auch für eine Reduzierung
von Liegenzeiten. Trotzdem spiegelt sich diese Relevanz im derzeitigen System
der Diagnosis Related Groups (DRG) nicht adäquat wieder. In Universitätskliniken
stellt sich in Controlling-Gesprächen immer wieder die Frage nach einem
angemessenen Stellenschlüssel für physiotherapeutisches Personal. Eine
objektivierbare Analyse dieser Fragestellung sollte ein inhaltlich
ausdifferenziertes Benchmark bieten, das Fallschweren, Patientenzahlen und
Fachabteilungen mit in die Bewertung aufnimmt. Leider sind diese Daten nur sehr
schwer zugänglich, so dass es zwar erste Versuche über den Verband der
Universitätsklinika Deutschlands (VUD) gab, aber bislang keine Ergebnisse
deklamiert werden konnten.
Material und Methoden Die öffentlich zugänglichen Qualitätsberichte der
Krankenhäuser enthalten unter anderem Angaben zum stationären
physiotherapeutischen Personal sowie zur Bettenzahl. Um die physiotherapeutische
Kapazität innerhalb der verschiedenen Universitätskliniken miteinander
vergleichen zu können, wurde die durchschnittliche Zahl der Vollzeitkräfte (VK)
des Jahres 2022 mit Hilfe der entsprechenden Bettenanzahl auf 100 Betten
normiert. Die Darstellung der durchschnittlichen Personalkapazität erfolgt rein
deskriptiv durch Angabe des Mittelwerts, des Median und der Standardabweichung.
Ergebnisse Im Mittelwert haben die 35 analysierten Universitätskliniken
3,10 VK pro 100 Betten im physiotherapeutischen Einsatz. Der Median liegt bei
3,03 VK und die Standardabweichung bei 0,98.
Schlussfolgerung Das hier vollzogene Benchmark anhand der öffentlich
einsehbaren Qualitätsberichte kann eine erste objektivierbare Orientierung über
die unterschiedlichen physiotherapeutischen Personalkapazitäten geben.
Perspektivisch könnte ein detaillierteres Benchmark, das auch Case-Mix-Punkte,
Fachgebiete und Fallzahlen mit in der Auswertung berücksichtigt die
Ergebnisqualität der Erhebungsdaten deutlich verbessern.