Frühintervention bei Schizophrenie – ein Update
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Published:2020-06
Issue:06
Volume:88
Page:387-397
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ISSN:0720-4299
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Container-title:Fortschritte der Neurologie · Psychiatrie
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language:de
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Short-container-title:Fortschr Neurol Psychiatr
Author:
Leopold Karolina,Becker Thomas,Förstl Johann,Kiefer Falk,de Millas Walter,Janetzky Wolfgang,Lambert Martin,Pfennig Andrea,Bechdolf Andreas
Abstract
ZusammenfassungIn Deutschland werden Psychosen immer noch zu spät diagnostiziert. Die Dauer der unbehandelten Psychose (DUP) liegt im Durchschnitt bei einem Jahr. Daher sollte die Frühintervention einen höheren Stellenwert erhalten. Denn je kürzer die Dauer der DUP, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der dauerhaften Recovery sowie einer besseren Langzeitprognose. Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit und spezialisierte Früherkennungszentren mit niedrigschwelligem Zugang können die Versorgung und damit die Perspektive der meist jungen Patientinnen und Patienten bereits in der Frühphase der Erkrankung verbessern. Notwendig sind dazu neben der antipsychotischen Therapie evidenzbasierte psychotherapeutische Verfahren, Angehörigen- und Peerarbeit sowie begleitende Angebote, durch die Patientinnen und Patienten individuell darin unterstützt werden, wieder im Arbeitsmarkt integriert zu werden oder zu verbleiben („Individual Placement and Support“, IPS). Während die Möglichkeit zur Frühintervention in einigen Ländern, z. B. Dänemark und Australien, bereits einen Teil der Regelversorgung darstellt, ist Deutschland noch nicht über Modellprojekte hinausgekommen. Dies zu ändern muss eines der wesentlichen Ziele der nächsten Jahre sein. Mit dieser Übersichtsarbeit möchten die Autoren daher zum Weiterdenken und Handeln anregen.
Publisher
Georg Thieme Verlag KG
Subject
Psychiatry and Mental health,Neurology (clinical),Neurology
Cited by
2 articles.
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