Die Inanspruchnahme psychotherapeutischer Leistungen durch Diabetes Patienten mit Migrationshintergrund

Author:

Wiborg Jan1,Joksimovic Ljiljana12

Affiliation:

1. Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, LVR Klinikum, Kliniken der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf

2. Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, LVR Klinik Viersen

Abstract

ZusammenfassungPatienten mit Migrationshintergrund sind laut vorhandener Erhebungen häufiger von Diabetes mellitus und komorbiden psychischen Beschwerden betroffen als Patienten ohne Migrationshintergrund. Weniger bekannt ist, ob diese Patienten psychotherapeutische Leistungen erhalten und welche Faktoren eine Inanspruchnahme dieser Leistungen möglicherweise beeinflussen. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Inanspruchnahme psychotherapeutischer Leistungen bei psychisch belasteten Diabetes Patienten mit Migrationshintergrund anhand sprachsensibler Materialien näher zu untersuchen und so eine erste Antwort auf diese Fragen zu geben. Dafür wurde in 2 Hausarztpraxen aus dem Raum Düsseldorf, die am Disease Management Program (DMP) für Diabetes mellitus (Typ 2) teilnehmen, über einen Zeitraum von 12 Monaten mithilfe des Patient Health Questionnaire (PHQ) die depressive Symptomatik von Patienten einmalig zusammen mit weiteren soziodemografischen Daten erhoben. Von den insgesamt 90 eingeschlossenen Patienten hatten 42% eine klinisch relevante depressive Symptomatik. Ein Drittel (34%) dieser depressiven Patienten befand sich in psychotherapeutischer Behandlung. Eine der wesentlichen Hürden für die Inanspruchnahme von Psychotherapie waren, unabhängig von der Schwere der depressiven Symptomatik, vorhandene sprachliche Barrieren auf Seiten der Patienten, welche mit einem fast zehnmal höheren Risiko keine psychotherapeutischen Leistungen zu erhalten, einhergingen. Die Aufenthaltsdauer in Deutschland und kulturelle Übereinstimmung mit den behandelnden Hausärzten spielte, wie auch das Alter und Geschlecht der Patienten, keine signifikante Rolle. Das Vorliegen von Todes- und Suizidphantasien erhöhte hingegen die Wahrscheinlichkeit, dass Patienten psychotherapeutisch eingebunden waren. Die Implikationen dieser Ergebnisse werden, gemeinsam mit Empfehlungen für zukünftige Studien, diskutiert.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Psychiatry and Mental health,Applied Psychology,Clinical Psychology

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