Affiliation:
1. Freiwillige Rettung Innsbruck Rettungsdienst &
Katastrophenhilfe, Österreichisches Rotes Kreuz, Innsbruck,
Austria
2. Department for Public Health, Health Services Research and HTA,
UMIT–Private Universität für Gesundheitswissenschaften,
medizinische Informatik und Technik, Hall in Tirol, Austria
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Gesellschaftliche (Erwartungs-)Veränderungen,
Effizienzbestrebungen in den Gesundheitssystemen und zum Teil hoher
individueller Beratungsbedarf wegen geringer Gesundheitskompetenz stehen
einander gegenüber. Triagierende Gesundheitshotlines, die Anrufende an
best Points of Care (POC) weiterleiten, sind mögliche
Lösungsansätze. Ziel der Studie ist, die Potenziale der
österreichischen Gesundheitshotline 1450 hinsichtlich Vermittlung des
POC zu analysieren, um Muster und Verbesserungsmöglichkeiten zu
erkennen.
Methode Daten von 01.01.– 31.12.2019 von zwei städtischen
Gebieten Niederösterreichs mit deren Top fünf Systemdiagnosen
und fünf häufigsten POC pro Stadt werden retrospektiv analysiert
und verglichen. Pandemiebedingte Verzerrungen werden so verhindert.
Ergebnisse Die häufigsten fünf Anrufgründe
unterscheiden sich je nach Stadt, es ergeben sich damit sechs in der
Gesamtstichprobe (n=4376): Erbrechen (4,8%),
Rückenschmerzen (3,0%), Schwindelgefühl oder
Drehschwindel (2,5%), abdominelle Schmerzen (2,4%),
Brustschmerzen (1,5%) und Kopfschmerzen (1,4%). Der absolute
best POC ist der Rettungsdienst mit 38,7% (Rettungswagen Auftrag und
Einsatz). In Kombination mit der Empfehlung eine Notfallaufnahme (18,5%)
aufzusuchen ergibt sich ein hoher Anteil (57,2%) an durch den
Rettungsdienst und die Krankenhausstruktur zu Versorgenden. Die
häufigsten POC Zuweisungen decken in beiden Städten (Stadt A
89,8%/Stadt B 92,0%) in hohem Ausmaß die
verfügbaren Versorgungspunkte in städtischen Gebieten ab.
Schlussfolgerung Bei einzelnen Beschwerdebildern scheint eine umfassendere
Zuweisung in den niedergelassenen Bereich möglich (Kopfschmerzen,
Rückenschmerzen, abdominale Schmerzen). Da die fünf
häufigsten Anrufgründe nur 15,6% (n=682) aller
dokumentierten Beratungsgespräche der Gesamtstichprobe ausmachen, sind
weitere Untersuchungen nötig. Dringlichkeitseinstufung und
Anrufzeitpunkt sollten berücksichtigt werden.
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health
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