Affiliation:
1. Klinik für Spinale Chirurgie, Schön Klinik Eilbek, Hamburg
Abstract
ZusammenfassungDie kollegiale Teamführung hat in der deutschprachigen „Kliniktradition“ nicht den
Stellenwert wie in dem angelsächsischen Sprachraum. Transformationale Führung ist hingegen in
der Wirtschaft ein Begriff: der Konsens über vereinbarte Werte und gemeinsame übergeordnete
Ziele bilden die Grundlage der Teamleistung. Vorteile der kollegialen Teamführung sind:
intensiver Wissenstransfer auf Augenhöhe, der zu kreativen Lösungen von medizinischen
Problemen führen kann, Aufteilung der administrativen Aufgaben unter den Teammitgliedern,
Abwesenheiten im Führungsteam können leichter kompensiert werden und eine stärkere Position
des Führungsteams gegenüber der Geschäftsführung. Als Alternative zu der traditionellen
hierarchischen Führungsstruktur ist die kollegiale Variante „risikoreicher“, weil sie
Kontrolle, zumindest teilweise, durch Vertrauen ersetzt und „anstrengender“, weil sie
hierarchische Anweisung durch Überzeugungsarbeit ausgleicht. Auch sind die Voraussetzungen für
kollegiale Führung nicht trivial: Integration unterschiedlicher fachlicher Schwerpunkte
(Orthopädie, Neurochirurgie, Traumatologie), überdurchschnittliche Kommunikations- und
Delegationsfähigkeit sowie Konfliktfairness und Festlegung einer klaren Arbeitsteilung. Was
kollegiale Führung sicher nicht ist: jeder kann machen was er will!