Author:
Torney Oscar,Vajkoczy Peter
Abstract
ZusammenfassungSchädelhirntraumata (SHT) sind weltweit von großer sozioökonimischer Bedeutung. Sie sind die häufigste Ursache für eine langfristige Behinderung, Erwerbsunfähigkeit und Mortalität bei jungen Erwachsenen. Für eine erfolgreiche Behandlung des SHT-Patienten ist die interdisziplinäre Betreuung durch ein spezialisiertes Team von Neuro-, MKG- und Unfallchirurgen, Neuroanästhesisten, Neurointensivmedizinern, Neuroradiologen sowie HNO-Ärzten erforderlich. Pathophysiologisch werden beim SHT primäre und sekundäre Hirnschäden unterschieden. Da sekundäre Schäden potenziell vermeid- oder zumindest limitierbar sind, sind sie das Ziel neuroprotektiver Maßnahmen im intensivstationären Setting und ein Hauptgegenstand der klinischen Forschung. Dem Hirndruckmanagement kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Unterschiedliche intrakranielle Blutungstypen werden anhand ihrer Ätiologie, ihres Ausbreitungsmusters und des zugrundeliegenden Pathomechanismus differenziert. Die Versorgung
von SHT richtet sich nach der Schwere und dem Ausmaß des Traumas und reicht von einer ambulanten/stationären Überwachung bis zur notfallmäßigen Entlastungskraniotomie. Multicenter-Beobachtungsstudien, wie Center-TBI (Europa) oder TRACK-TBI (USA), helfen dabei, Behandlungsalgorithmen stetig zu verbessern und weiterzuentwickeln. Dabei sollten neueste Studienergebnisse eine schnelle Implementierung in internationalen Guidelines finden („living systematic reviews“). Präventiven Maßnahmen fällt zudem eine besondere Bedeutung zu, da sie ein Sicherheitsbewusstsein schaffen und somit behilflich sind, etwaigen schweren Kopfverletzungen vorzubeugen.
Subject
General Earth and Planetary Sciences