Bewertung verschiedener Methoden des Schmerzmanagements während der Behandlung von Klauenlederhaut-Läsionen bei weiblichen Merinofleischschafen

Author:

Fieseler Helena1,Weck Romy1,Kaiser Matthias1,Müller Hendrik1,Spilke Joachim2,Mielenz Norbert2,Möbius Gerd3,Starke Alexander1

Affiliation:

1. Klinik für Klauentiere, Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig

2. Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Arbeitsgruppe Biometrie und Agrarinformatik, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

3. Institut für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen, Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig

Abstract

Zusammenfassung Ziel Das Schmerzmanagement beim Tier spielt aus der rechtlichen und ethischen Verpflichtung des Menschen heraus eine wichtige Rolle für das Tierwohl. Für Eingriffe an der distalen Gliedmaße beim Schaf ist die retrograde intravenöse Stauungsanästhesie (RIVA) eine beschriebene Methode zur Betäubung der Zehe. Bisher hat sie beim Schaf keine breite Anwendung in der Praxis gefunden. Ziel der Studie war, Durchführbarkeit, Sicherheit und Wirksamkeit der RIVA zu überprüfen. Weiterhin sollte ermittelt werden, ob das Schmerzmanagement durch die Kombination aus RIVA und Sedation verbessert werden kann und ob sich diese Methode positiv auf das postoperative Wohlergehen der Tiere auswirkt. Methoden Bei 36 Merinofleischschafen mit Dermatitis interdigitalis contagiosa und 12 gesunden Kontrolltieren wurde das Verhalten während der Behandlung der Läsionen unter verschiedenen Methoden des Schmerzmanagements bzw. während der Klauenpflege und postoperativ in der Herde erfasst. Die Merkmale wurden mit Scores bewertet und die Ausprägung bei den Tieren in den 4 Studiengruppen (RIVA, Sedation mit Xylazinhydrochlorid + RIVA, Plazebo, Kontrolle) verglichen. Ergebnisse Die RIVA konnte erfolgreich durchgeführt werden. Lokale Veränderungen im Bereich der Applikationsstelle und des Stauschlauchs bei 2 Schafen heilten vollständig ab. Eine deutliche Reduktion der Abwehrbewegungen während des schmerzhaften Eingriffs belegt die Wirksamkeit der RIVA. Es ist davon auszugehen, dass die RIVA-Tiere aufgrund des Handlings in Rückenlage vergleichbar viel Stress empfanden haben wie die Plazebo-Tiere, denn stressassoziierte Merkmale (Kopfschlagen, Leerkauen) traten in den Gruppen ähnlich häufig auf. Die Sedation führte zusätzlich zur reduzierten Ausprägung schmerz- und stressassoziierter Merkmale (Abwehrbewegungen, Entlastungshaltung, Lautäußerungen, u. a.). Die Xylazinhydrochlorid-RIVA-Tiere entlasteten die betroffene Gliedmaße postoperativ seltener und zeigten häufiger Futteraufnahme sowie Wiederkauen als die Tiere der anderen Behandlungsgruppen. Schlussfolgerung Die RIVA ist eine einfach durchführbare und sichere Methode zur lokalen Schmerzausschaltung. Eine zusätzliche Sedation reduziert die Stress- und Schmerzantwort. Dieses Schmerz- und Stressmanagement hat zudem einen positiven Effekt auf das postoperative Wohlergehen der Tiere.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

General Veterinary,Food Animals

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