Affiliation:
1. Berufsförderungswerk Oberhausen, Nordrhein-Westfälisches Berufsförderungswerk e.V., Oberhausen
Abstract
ZUSAMMENFASSUNGGesellschaftlich ist die Prävention der Adipositas relevant. Wichtig ist die Anerkennung der Adipositas als Krankheit und Barriere. Eine berufliche Neuorientierung zur Förderung der Teilhabe mit dauerhafter beruflicher Perspektive bei Adipositas ist aber nur erschwert über eine Qualifizierung in einem Berufsförderungswerk (BFW) zu erreichen. Wie eine berufliche Neuorientierung für Menschen mit Adipositas gelingend gestaltet werden kann, wurde in einer Literaturanalyse und Stichprobenerhebungen der Adipositas im BFW untersucht. Ergebnisse: Für Menschen mit Adipositas gestaltet es sich schwierig, an Leistungen zur Teilhabe (LTA) beteiligt zu werden. Für die Adipositas Grad 1 (WHO) ICD E 66.00 wurden hier in Stichproben im BFW Oberhausen unter etwa 1000 Teilnehmern 4 % dokumentiert. Für die weitere Dokumentation wurden gelistet: Adipositas Grad 2 (WHO) E 66.01 mit 5 %, Adipositas Grad 3 BMI 40–50 (WHO) ICD E66.06 mit 2,5 %, Adipositas Grad 3 BMI 50–60 (WHO) ICD E66.07 mit 0,4 % und für Adipositas Grad 3 BMI > 60 (WHO) ICD E66.08 mit 0,1 %. Im Profil der Rehabilitationsdiagnosen der LTA spielt die Adipositas mit Krankheitsbezug nur zu einem kleinen Prozentsatz eine Rolle. Die Diagnose Adipositas wird in der Regel nicht als rehabilitationsrelevante Hauptdiagnose geführt. Eine besser abgestimmte Interaktion der Akteure in Gesundheitssektoren könnten die berufliche Rehabilitation im Kontext der Adipositas mehr als bisher einbeziehen. Eine Verhaltens- und Verhältnisprävention hat eine große Bedeutung. Eine nach ICF ausgerichtete Analyse und Förderung von Kompetenzen ist ein wichtiges Instrument. Über einen kontrollierten Zeitraum von 24 Monaten lassen sich sowohl positive Effekte für die berufliche Qualifizierung als auch spätere Berufsausübung erwarten. Ein verbesserter Gesundheitsstatus mit positiven Auswirkungen auf den Stoffwechsel führt zu einer gesteigerten Handlungskompetenz und körperlichen Fitness. Dem Verbleib im Beruf, und nicht alleinig einer guten Qualifizierung, sollte in Anbetracht der demografischen Entwicklung und knappen Arbeitskraftressourcen für Menschen mit Adipositas eine größere Aufmerksamkeit zukommen. Investitionen in die Prävention und nichtmedikamentöse / nichtoperative Behandlung sollten in zukünftigen Gesundheitskonzeptionen überdacht werden (z. B. Personal, Schwimmbäder nicht nur als Kostenfaktor betrachtet).
Subject
Endocrinology, Diabetes and Metabolism,Internal Medicine
Reference4 articles.
1. Konzepte der Rehabilitation am Fallbeispiel des Diabetes mellitus; Naturheilkunde Journal;M. Metzler,2018
2. Krankheitslast in Deutschland und seinen Regionen;M Porst;Dtsch Arzteblatt Int,2022
3. Leitfaden Ernährungstherapie in Klinik und Praxis (LEKUP) Aktuelle Ernahrungsmed;H Hauner,2019
4. Prävalenz des metabolischen Syndroms;S Schütte;Innere Medizin,2023