Affiliation:
1. Klinik für Gefäß-, endovaskuläre und Thoraxchirurgie, Schön Klinik Rendsburg, Rendsburg, Deutschland
2. Rehabilitation, Reha-Klinik St. Irminen, Trier, Deutschland
3. Institut für medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI), Universitätsklinikum der Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz, Deutschland
Abstract
ZusammenfassungDie Mechanismen von Reflux und Rezirkulation der primären Varikose sind nach wie vor nicht vollständig geklärt.Als Refluxursachen wurden ein junktionaler Phänotyp (JP, Mündungsreflux der V. saphena magna [VSM oder Leistenrezidiv] mit oder ohne suspekte Perforansvenen [SPV]) und ein Perforansphänotyp (PP, ausschließlich SPV oder aus Gründen der statistischen Zuordnung die V. saphena parva [VSP] als Refluxquelle) gegeneinander abgegrenzt. Flussrichtung und -stärke wurden unter Valsalva (JP) oder als spontan/unter distaler Kompression/Dekompression (SPV) erfasst und im Falle von SPV mit jeweils 1 oder 2 Punkten als Reflux (+) oder Reentry (−) mit resultierenden möglichen Nettoflüssen von +6 bis −6 Punkten bewertet. Refluxquelle und axiale Refluxausdehnung sowie Durchmesser und Flussrichtung von SPV wurden multivariat mit den klinischen Stadien nach CEAP-Klassifikation verglichen.An 107 unteren Extremitäten fand sich 68× JP, in 49 Fällen davon vergesellschaftet mit SPV, und 39× PP. CEAP C3–C6 war im Falle von 45/65 (11/22) Erstmanifestationen (Rezidiven) mit SPV (JP und PP) vergesellschaftet oder in 3/16 (0/4) ohne, p < 0,01 (p = 0,01). Fortgeschrittene klinische Stadien C4–C6 waren im Falle einer Erstmanifestation von JP häufiger vertreten, wenn der axiale Reflux bis distal (14/39; p = 0,01) oder proximal des Kniegelenkes (3/11; p = 0,12) reichte verglichen mit PP (5/31). Die Flussrichtung von SPV war im Falle einer Erstmanifestation von JP sowie axialem Reflux bis distal des Kniegelenkes Reentry (Schätzer −1,62; p = 0,02) oder bis proximal des Kniegelenkes Reflux (0,29; p = 0,81) verglichen mit PP. Der Durchmesser der am meisten dilatierten Perforansvene war jedoch größer im Falle von JP und axialem Reflux bis proximal (Schätzer 0,20; p < 0,01) oder distal des Kniegelenkes (0,04; p = 0,30) verglichen mit PP. Vorherrschende Flussrichtungen
von SPV waren Reentry bzw. Reflux während peripherer Kompression oder Dekompression (p = 0,009).Die Daten sprechen für einen Zusammenhang zwischen Refluxquelle und Ausdehnung eines axialen Refluxes mit dem Durchmesser und der Flussrichtung von SPV sowie dem klinischen Stadium der primären Varikose.