Affiliation:
1. Institut für Medizinische Soziologie,
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
2. Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie,
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
3. Institut und Poliklinik für Allgemeinmedizin,
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
4. Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie,
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Studie Die Untersuchung von Variationen intendierter
Inanspruchnahme in Fällen einer psychotischen Episode, einer
alkoholbezogenen oder depressiven Störung in Abhängigkeit
unterschiedlicher Falleigenschaften.
Methode Eine telefonische Befragung mit Fallvignetten wurde
durchgeführt (N=1.200). Die Vignetten variierten hinsichtlich
Dringlichkeit, Tageszeit, Geschlecht und Alter/ Erkrankung. Die
Befragten sollten angeben, an wen sie sich in den beschriebenen Fällen
als erstes wenden würden.
Ergebnisse Niedergelassene Ärzt*innen wurden am
häufigsten als erste Anlaufstelle genannt (61,1%), wohingegen
nur 6,5% der Befragten notfallmedizinische Angebote nannten
(8,1% bei hoher Dringlichkeit, d. h. Notfälle, die
keinen Aufschub duldeten). Die intendierte Inanspruchnahme variierte in
Abhängigkeit von der Dringlichkeit und dem Alter bzw. der
Erkrankung.
Schlussfolgerungen Es sollte verstärkt darüber
aufgeklärt werden, dass es bei dringlichen psychischen Beschwerden
notwendig ist, umgehend medizinische Hilfe aufzusuchen.