Author:
Christenn Michaela,Fiehn Christoph
Abstract
ZUSAMMENFASSUNGDer frühe Therapiebeginn der rheumatoiden Arthritis (RA) ist ein entscheidender Faktor für die weitere Prognose der Erkrankung. Um diese zu ermöglichen existieren seit 2010 die ACR-EULAR-Klassifikationskriterien der RA, welche klinische Kriterien und Laborbefunde verbinden und in einem Punktesystem die frühe Klassifikation ermöglichen. Vorausetzung ist der mindestens einmalige Nachweis einer Synovitis. Aber auch eine Stufe früher, also wenn der Patient z. B. nur Arthralgien hat, ist es möglich, Kriterien anzuwenden, welche die für eine entzündliche Erkrankung suspekten Patienten identifizieren können. Sowohl der Nachweis von Antikörpern gegen anti-citrullinierte Peptide (Anti-CCP) im Serum wie auch Methoden der Bildgebung wie Sonografie, Magnetresonanztomografie und auch noch die 3-Phasenskelettszintigrafie können wesentlich für die frühe Diagnose sein. Schließlich spielen die versorgungsmedizinischen Aspekte eine wichtige Rolle. Eine frühe Diagnose ist nur möglich, wenn dem Patienten der frühe Zugang zu Rheumatolog*innen ermöglicht wird. Die größte Herausforderung dafür ist es, geeignete Strukturen zu schaffen, welche die Auswahl der richtigen Patient*innen ermöglichen und damit die rheumatologischen Ressourcen entlasten. Verschiedene Screeningmodelle unter Nutzung von rheumatologischen Fachassistent*innen, Fragebogensystemen oder aber ärztlichen Kurzsprechstunden werden in Deutschland dafür erprobt. Jedes hat seine spezifischen Vor- und Nachteile, alle können aber die frühe Diagnose und Therapie ermöglichen.