Abstract
ZusammenfassungAls Pneumothorax bezeichnet man das Vorhandensein von freier Luft zwischen der Pleura visceralis und der Pleura parietalis. Es kommt zu einer „Ablösung“ der Lunge von der Brustwand, welche in Abhängigkeit von dem Ausmaß des Pneumothorax zu einer geringen oder auch klinisch bedrohlichen Einschränkung der Lungenfunktion führt. Unspezifische Zeichen wie thorakaler Schmerz oder Hustenreiz sind häufig und korrelieren nicht mit der Ausdehnung des Pneumothorax. Nahezu ausnahmslos besteht die Ursache dieser Luftansammlung in einer Undichtigkeit der Lungenoberfläche, welche dann zu dem Ausweichen der Luft in den Pleuraraum führt. Je nach Ursache der „Lungenundichtigkeit“ unterscheidet man einen primären (idiopathischen) Spontanpneumothorax (PSP), bei zugrundliegender bekannter Lungenerkrankung einen sekundären Spontanpneumothorax (SSP), im Zusammenhang einer Lungenverletzung durch medizinische Maßnahmen einen iatrogenen Pneumothorax sowie bei einem unfallbedingten Lungenriss
einen traumatischen Pneumothorax. Die relevanten Therapieziele sind die Behebung der akuten Symptomatik, die verlässliche Erreichung einer Wiederausdehnung der Lunge sowie nach entsprechender Aufklärung über die Wahrscheinlichkeit und klinische Bedeutung eines Pneumothoraxrezidives je nach Patientenwunsch die Vermeidung eines Rezidives durch operative Maßnahmen. Die Therapiemöglichkeiten reichen hier von einem lediglich befundkontrollierenden abwartenden ambulanten Prozedere bis hin zu einer primären videoassistierten thorakoskopischen operativen Therapie mit Detektion und Resektion der oberflächlichen Lungenläsion sowie einer die Pleurahöhle obliterierenden Maßnahme zur Rezidivprophylaxe. Bezüglich einer „Nachsorge“ oder gar Verhaltensempfehlungen nach stattgehabtem Pneumothorax gibt es keine Empfehlungen, die die Rezidivgefahr verringern.
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