Author:
Schultze-Mosgau Askan,Holle-Lee Dagny,Keck Christoph,Segerer Sabine,Evers Stefan
Abstract
ZUSAMMENFASSUNGMeist bessert sich die Migräne in der Schwangerschaft von allein. Sollte eine Akuttherapie der Migräne in der Schwangerschaft notwendig sein, sind Paracetamol und Ibuprofen (letzteres bis Woche 28) Mittel der Wahl. Alle vorliegenden Daten sprechen gegen ernsthafte Hinweise auf Teratogenität oder Embryotoxizität beim Menschen. ASS ist in der Schwangerschaft Analgetikum der zweiten Wahl. Eine „Low-dose“-Behandlung kann bei entsprechender Indikation in der ganzen Schwangerschaft durchgeführt werden. Auf die Verwendung von Metamizol sollte während der Schwangerschaft möglichst verzichtet werden. Sumatriptan ist Mittel der Wahl aus der Gruppe der Triptane zur Therapie von Migräneattacken, falls ein Triptan verwendet werden muss. Es ersetzt nicht die medikamentöse Migräneprophylaxe. Wenn eine medikamentöse Prophylaxe während einer Schwangerschaft notwendig ist, sind Betablocker Substanzen der ersten Wahl (mit der geringsten Gefährdung des Embryos oder Fötus). Amitriptylin ist Mittel der zweiten Wahl in dieser Situation, insbesondere bei komorbiden Depressionen. Alle anderen prophylaktischen Substanzen sollten nur mit äußerster Zurückhaltung eingesetzt werden.
Subject
Family Practice,Neurology (clinical)