Affiliation:
1. Klinik für Nuklearmedizin, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
2. Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Augsburg
Abstract
ZusammenfassungDie 18F-Fluordesoxyglukose (FDG) Positronen-Emissions-Tomografie/Computertomografie (PET/CT) als Verfahren der molekularen Bildgebung erlaubt die simultane Beurteilung morphologischer Charakteristika des mineralisierten Knochens (z. B. Osteolysen) sowie molekularer Parameter (z. B. Stoffwechselaktivität) und bietet damit umfassende (patho)biologische Informationen. Sie hat in den letzten Jahren einen zunehmend wichtigen Stellenwert in der Bildgebung der Plasmazellerkrankungen gefunden, ist zentrales Instrument sowohl in der Differenzialdiagnostik als auch in der Ausbreitungsdiagnostik der einzelnen Entitäten und erlaubt ein Therapiemonitoring im Verlauf. In der Initialdiagnostik leistet die FDG PET/CT einen wertvollen Beitrag in der Differenzialdiagnostik der Plasmazellerkrankungen, insbesondere beim solitären Plasmozytom. Zudem ermöglicht sie eine sensitive Ausbreitungsdiagnostik beim multiplen Myelom durch die Erfassung eines fokalen und diffusen Knochenmarkbefalls sowie para- und extramedullärer Myelommanifestationen. Die FDG PET/CT ist dabei dem konventionellen Röntgenstatus und der low-dose Computertomografie (LDCT) überlegen und der Ganzkörper-Magnetresonanztomografie (GK-MRT) weitestgehend gleichwertig. Sie liefert zudem prognostische Informationen, insbesondere vor Stammzelltransplantation, und ist aufgrund ihres hohen positiv prädiktiven Wertes bildgebender Referenzstandard zur Beurteilung des Therapieansprechens. Zudem kann sie zusammen mit anderen Methoden eingesetzt werden, um eine minimale Resterkrankung (MRD)-Negativität zu definieren. Neue Radiopharmaka und theranostische Ansätze erweitern das Einsatzfeld für die PET bei Plasmazellerkrankungen.