Affiliation:
1. Augenzentrum am St. Franziskus-Hospital, Münster, Deutschland
2. Achim-Wessing-Institut für Ophthalmologische Bildgebung, Universität Essen, Deutschland
Abstract
ZusammenfassungDie diabetische Retinopathie (DR) ist eine der häufigsten Komplikationen von Diabetes mellitus und eine der häufigsten Ursachen einer Sehminderung im Erwerbsalter in der westlichen Welt.
Die Behandlung der DR hängt von der Ausprägung ab, daher ist es von großer Bedeutung, die Patienten möglichst früh zu detektieren, um eine frühzeitige Behandlung einzuleiten und das
Sehvermögen zu erhalten. Trotz derzeit unzureichender Screeningteilnahme frequentieren Menschen mit Diabetes bereits überdurchschnittlich häufig augenärztliche Praxen und Kliniken. Ihre
Betreuung samt Diagnostik und Therapie nimmt seit Jahren einen wachsenden Anteil der augenärztlichen Tätigkeit ein. Da weltweit die Diabetesprävalenz dramatisch zunimmt und auch für
Deutschland eine weitere Zunahme prognostiziert wird, dürfte die Herausforderung für die Augenärztinnen und Augenärzte noch erheblich wachsen. Gleichzeitig werden die diagnostischen
Möglichkeiten zur Differenzierung einer DR und die therapeutischen Maßnahmen – gerade mit der IVOM-Therapie – immer aufwendiger, was die zeitliche Belastung im klinischen Alltag erhöht. Die
Hoffnung, Versorgungsengpässe zu vermeiden und Screeningraten sowie die Visusprognose bei Patienten mit DR weiter zu verbessern, beruht u. a. auf einem kameraassistierten Screening,
unterstützt durch künstliche Intelligenz. Auch eine bessere Diabetesbehandlung, um die Prävalenz der DR zu senken, sowie länger wirksamere Medikamente für die Behandlung einer DR könnten in
der Zukunft die Versorgung der Betroffenen verbessern und helfen, augenärztliche Praxen zu entlasten.
Cited by
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