Affiliation:
1. Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Universität zu Lübeck
2. Mühlenbergklinik – Holsteinische Schweiz
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Studie Die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation ist ein multimodales interdisziplinär durchgeführtes Programm, das Diskrepanzen von arbeitsplatzbezogenen Fähigkeiten und Anforderungen zu verringern sucht, um berufliche Teilhabechancen von Personen mit ungünstiger Erwerbsprognose zu verbessern. Die Studie untersuchte die Teilhabeeffekte eines in der regulären Versorgung implementierten medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitationsprogramms im Vergleich zur herkömmlichen medizinischen Rehabilitation bei Rehabilitanden mit Muskel-Skelett-Erkrankungen.
Methodik Die Daten wurden 2014 und 2015 erhoben und anhand einer As-treated-Analyse ausgewertet. Mittels Propensity-Score-Matching wurden die Ergebnisse von Teilnehmenden einer medizinische-beruflich orientierten Rehabilitation (Interventionsgruppe, IG) mit denen von vergleichbaren Teilnehmenden einer herkömmlichen medizinischen Rehabilitation (Kontrollgruppe, KG) verglichen. Primäres Zielkriterium war die Rate sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung ein Jahr nach Rehabilitationsende. Die Behandlungseffekte wurden mit logistischen Modellen überprüft und absolute Risikodifferenzen (ARR) berechnet.
Ergebnisse Ein Jahr nach Rehabilitationsende wurden die Daten von 312 Rehabilitanden analysiert (156 in der IG). Mittels Propensity-Score-Matching konnten Stichproben mit balancierten Stichprobenmerkmalen generiert werden. Der Anteil sozialversicherungspflichtig beschäftigter Rehabilitanden in der IG war um rund 11 Prozentpunkte höher als in der KG (ARR=0,11; 95% KI: 0,02–0,20; p=0,020).
Schlussfolgerung Die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation führt im Vergleich zur herkömmlichen medizinischen Rehabilitation zu deutlich höheren Beschäftigungsraten nach einem Jahr.
Cited by
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