Author:
Ruderich Franz,Feldkamp Joachim
Abstract
Was ist neu?
Definition und Epidemiologie Die subklinische Hypothyreose ist in der Regel eine Labordiagnose ohne signifikante Symptomatik und definiert durch ein erhöhtes TSH bei normalen Werten für freies T3 und freies T4. Bei Laborkontrollen nach 2–3 Monaten findet sich in 50 % der Fälle eine spontane Normalisierung.
Klinische Bedeutung der subklinischen Hypothyreose Bei persistierend erhöhten TSH-Werten ist die subklinische Hypothyreose mit dem Nachweis von schilddrüsenspezifischen Antikörpern im Sinne einer Autoimmunthyreoiditis assoziiert. Im Alter finden sich physiologisch höhere TSH-Spiegel. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die Diagnose einer subklinischen Hypothyreose bei älteren Menschen über 70 Jahre zu häufig gestellt und therapiert wird.
Therapie der subklinischen Hypothyreose Studien konnten bisher keinen positiven Effekt einer Substitutionstherapie der subklinischen Hypothyreose zeigen, insbesondere nicht bei älteren Patienten. Andererseits besteht das nicht unerhebliche Risiko einer Übertherapie mit der Entwicklung einer subklinischen Hyperthyreose. Deren negative Folgen in Form von Vorhofflimmern und Osteoporose beeinträchtigen die Lebensqualität und -dauer. Bei der Indikationsstellung zur Substitutionstherapie einer subklinischen Hypothyreose sollte deshalb zurückhaltend vorgegangen werden.
Subklinische Hypothyreose in der Schwangerschaft Eine Gruppe, bei der Diagnostik und Therapie besondere Sensibilität erfordern, sind schwangere Frauen. Hier müssen mit Mutter und Kind 2 Individuen behandelt werden. Dabei sind veränderliche Zielwerte und Dosierungen bezogen auf das Schwangerschaftsalter zu berücksichtigen.