Affiliation:
1. Cochlea-Implantat-Zentrum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Hals-,
Nasen-, Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Leipzig
2. Klinik für Audiologie und Phoniatrie, Charité Universitätsmedizin
Berlin
Abstract
Zusammenfassung
Ziel Menschen mit Hörbehinderungen wenden zahlreiche Strategien an, um
Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der eigenen Höreinschränkung bewältigen zu
können – dieser Prozess wird als Selbstmanagement bezeichnet. Während die
Förderung von Selbstmanagement in fremdsprachigen Rehabilitationsprogrammen fest
verankert ist, gibt es in Deutschland bisher keinerlei Empfehlungen hierzu.
Deshalb besteht das Ziel dieses systematischen Reviews zunächst darin, einen
Überblick bestehender Selbstmanagement-Interventionen für Menschen mit
Hörbehinderungen zu geben und anschließend Einsatzmöglichkeiten im deutschen
Versorgungssystem anzureißen.
Methodik Eine systematische Literaturrecherche wurde auf PubMed
durchgeführt, um Studien mit entsprechenden Interventionsansätzen zu
identifizieren. Wenn die vordefinierten Einschlusskriterien erfüllt werden
konnten, wurden Informationen zur Publikation, Intervention und Evaluation aus
den einzelnen Studien extrahiert und qualitativ zusammengefasst. Die methodische
Qualität der Studien wurde bewertet.
Ergebnisse Insgesamt konnten 23 Artikel eingeschlossen werden. Die
einzelnen Interventionen verfolgten verschiedenste Ziele, thematisierten ein
breites Spektrum von Inhalten (Informationsvermittlung, Aspekte zur
Kommunikationsverbesserung, psychosoziale, technische oder spezifische Aspekte)
und wurden entweder gruppenbasiert, individuumsbasiert oder selbstangeleitet
implementiert. Im Rahmen der Evaluationen konnten, mit Ausnahme weniger Studien,
positive Interventionseffekte bezüglich des wahrgenommenen Hörhandicaps, des
psychosozialen Wohlbefindens und der Kommunikation der
Interventionsteilnehmer*innen festgestellt werden.
Diskussion Die eingeschlossenen Studien wiesen eine starke Heterogenität
bezüglich der methodischen Qualität, der durchgeführten Intervention und des
Evaluationsdesigns auf. Eine Zusammenfassung der Befunde war deshalb nur
qualitativ möglich. Möglichkeiten der Anpassung bestehender
Interventionsprogramme sowie Chancen und Grenzen einer Implementierung im
deutschen Versorgungssystem sind im Weiteren zu diskutieren.
Schlussfolgerung Insgesamt scheint es sich bei Interventionen zur
Unterstützung des Selbstmanagement um eine gewinnbringende Ergänzung zur
alleinigen technischen Geräteversorgung und -anpassung zu handeln, die auch im
deutschsprachigen Raum weiter forciert werden sollte.
Cited by
1 articles.
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