Affiliation:
1. Institut für Rehabilitationswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Die Studie untersucht die subjektiven Erwartungen an die psychosomatische Rehabilitation und die dort gemachten Erfahrungen im Verhältnis zum nachträglich eingeschätzten Nutzen für die Rückkehr in Arbeit (RTW). Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Verlaufskurven von Beginn der ersten Symptome an bis zur Klinikaufnahme und der dadurch beeinflussten Nutzung und Beurteilung der Maßnahme über den gesamten Krankheits- und Rehabilitationsverlauf bis zum RTW.
Ziele Im Kern zielt die Studie auf die individuellen und kontextbezogenen Bedingungen und Verläufe einer gelingenden Rückkehr an den Arbeitsplatz und eines nachhaltigen Verbleibs in Arbeit bei psychisch beeinträchtigten Rehabilitanden aus der retrospektiven verlaufsbezogenen Sicht der Betroffenen selbst. In diesem Beitrag steht die Frage nach den Erwartungen und dem Hilfebedarf beim Zugang zur medizinischen Rehabilitation und nach den Formen der Nutzung ihrer Behandlungsangebote in Abhängigkeit von der individuellen Problemkonstellation beim Zugang in die stationäre Rehabilitation im Zentrum.
Methode In der qualitativen Studie wurden 105 Teilnehmer zunächst mittels eines Fragebogens zu ihrer Situation am Beginn der Medizinischen Rehabilitation befragt. Von diesen wurden 33 auf Basis des theoretical sampling ausgewählte Personen, die den Interviews zugestimmt hatten mit episodisch-narrativen Interviews zu 3 Zeitpunkten nach Ende der Maßnahme (6, 12 und 18 Monate) befragt, Fallverläufe erstellt und miteinander verglichen.
Ergebnisse Es zeigten sich charakteristische Nutzungserwartungen an die psychosomatische Rehabilitation und darauf basierende unterschiedliche Nutzungsformen ihrer Angebote, die sich nur teilweise mit den Zielen der Rehabilitationsmedizin und den Angeboten der Kliniken decken. Dies verweist auf unterschiedliche Bedarfslagen, die mit dem Stand der Auseinandersetzung mit der Krankheit und anderen personalen Konstellationen korrelieren, in denen sich der Rehabilitand auf einer idealtypischen Verlaufskurve zum Zeitpunkt der Klinikaufnahme befindet. Darauf sollte sich das klinische Setting im Sinne eines personalisierten Case Management einstellen.
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Cited by
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