Author:
Huttner Hagen B.,Gerner Stefan T.,Sprügel Maximilian I.
Abstract
ZUSAMMENFASSUNGIn den letzten Jahren gab es deutliche Fortschritte in der Akutbehandlung von Patienten mit intrazerebraler Blutung (ICB) und Subarachnoidalblutung (SAB). Allerdings sind die Letalität weiterhin hoch und das funktionelle Outcome der Überlebenden oft stark eingeschränkt. Während bei der ICB aufgrund des Parenchymdefekts häufig motorische Einschränkungen im Vordergrund stehen, leiden SAB-Patienten auch an alltagsrelevanten Folgeschäden wie Kopfschmerzen, Depressionen und kognitiven Einschränkungen. Bei der Behandlung der ICB stehen die Vermeidung einer frühen Blutungsprogression durch Blutdruckmanagement und Hämostase im Vordergrund sowie die Erprobung neuerer minimal-invasiver Techniken zur Blutungsausräumung. Weiterhin eine Herausforderung stellt das Management des Perifokalödems, des Hirndrucks, des Ventrikeleinbruchs und Hydrozephalus sowie die langfristige antithrombotische Therapie dar. Bei der SAB steht die zügige Aneurysmaausschaltung und Hydrozephalusbehandlung im Fokus der Akuttherapie. Neue Aspekte haben sich auch bei der Vermeidung und Behandlung von Vasospamen und sekundären zerebralen Ischämien ergeben. Weitere Forschungsfelder sind das optimale Drainagemanagement, mittels Ventrikel- und Lumbaldrainagen, sowie die intraventrikuläre Fibrinolyse. Die vorliegende Übersichtsarbeit geht auf diese relevanten Themenkomplexe in der Akut- und Langzeittherapie von ICB- und SAB-Patienten ein und gibt einen Überblick zu der aktuellen Datenlage und Kontroversen in diesen Behandlungsfeldern.
Subject
Family Practice,Clinical Neurology