Affiliation:
1. Alice Park Reha, Darmstadt
2. CCB Herzwerk / CCB Reha Frankfurt
Abstract
ZusammenfassungDie mediane Sternotomie ist der Standardzugang für herzchirurgische
Eingriffe. Zur Vermeidung von postoperativen Wundheilungsstörungen oder
Sternuminstabilitäten werden üblicherweise
Verhaltensempfehlungen formuliert, die eine Vielzahl an Bewegungen und
Belastungen für unterschiedlich lange Zeit verbieten. Überaus
restriktive Bewegungseinschränkungen behindern eine optimale
Rehabilitation. Über Herkunft und Notwendigkeit von
Verhaltensempfehlungen nach Sternotomie ist wenig bekannt. Direkte Evidenz gibt
es weder für eine restriktive Vorgehensweise noch für eine
progressive Rehabilitation, die Oberkörperbewegungen und -belastungen
miteinbezieht. Die Formulierung von angemessenen Aktivitätsempfehlungen
statt von Bewegungsverboten könnte den Stellenwert und die positiven
Auswirkungen von Bewegung und Aktivität in den Mittelpunkt stellen und
damit Patienten eine Perspektive aufzeigen, wie sie selbst zu einem optimalen
Heilungsverlauf beitragen können. Ab welchem Zeitpunkt und in welcher
Intensität Oberkörperbelastungen in der frühen
postoperativen Phase erfolgen dürfen, wird seit Jahren kontrovers
diskutiert. Der Artikel gibt einen Literaturüberblick und beschreibt
Erfahrungen, die zeigen, dass ausgewählte und dosierte
Oberkörperbelastungen für viele Patienten in der kardiologischen
Rehabilitation sicher und effektiv durchführbar sind. Besonderen
Stellenwert hat ein individuell geplantes Training im Kraftraum.