Affiliation:
1. Pediatric Orthopaedics, University Medical Center Göttingen,
Göttingen
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Kinder mit Spinaler Muskelatrophie (SMA) Typ I und II
entwickeln fast immer eine progrediente Wirbelsäulendeformität,
welche nach Einführung der intrathekalen Injektionstherapie mit
Nusinersen durch die damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Punktion in den
letzten Monaten in den Fokus gerückt sind.
Ziel der Arbeit Die vorliegende Untersuchung untersucht die Ergebnisse
einer neuartigen operativen Therapie zur Wirbelsäulenkorrektur bei SMA
Kindern im Vergleich zu unbehandelten SMA Jugendlichen.
Methoden In einer prospektiven Studie wurden 30 SMA Kinder (Gruppe I) mit
von extern auszufahrenden magnetischen Implantaten versorgt, welche parallel zur
Wirbelsäule implantiert wurden. Im Wachstumsverlauf wurden die
Implantate ambulant alle drei Monate distrahiert. Diesem Kollektiv wurden 15 SMA
Jugendliche (Gruppe II) mit unbehandelten Deformitäten
gegenübergestellt.
Ergebnisse Gruppe I war bei Implantation durchschnittlich 7,6 Jahre alt
und wurde 41 Monate nachuntersucht. Der Skoliosekrümmungswinkel konnte
von 62 auf 25° (59%; p<0,001) und der Beckenschiefstand
von 15 auf 4° (73%; p<0,001) reduziert werden. Im
Gegensatz dazu hatte Gruppe II (Alter 13,7 Jahre) eine Skoliose von 101°
und einen Beckenschiefstand von 22°. In Gruppe I konnten die erzielten
Korrekturen im Untersuchungszeitraum gehalten werden.
Schlussfolgerung Bei SMA Kindern konnte durch die vorgestellte
Operationstechnik eine signifikante Skoliosereduktion und Verbesserung des
Beckenschiefstandes erreichen und im Verlauf gehalten werden im Vergleich zu
unbehandelten Jugendlichen. Gerade auch in Hinblick auf die intrathekale
Injektionstherapie mit Nusinersen zur SMA Behandlung ist die Notwendigkeit einer
Wirbelsäule ohne starke Deformierung gegeben.
Subject
Rehabilitation,Physical Therapy, Sports Therapy and Rehabilitation