Affiliation:
1. Klinik für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie,
St.-Rochus-Hospital, Castrop-Rauxel, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Neben operativen Verfahren zur Brust- und Gesäßaugmentation
besteht die Möglichkeit, mittels einer Injektion von Copolyamidfillern eine
Volumenzunahme des gewünschten Areals zu erreichen. Dieses Verfahren erfreut
sich insbesondere im asiatischen Raum großer Beliebtheit.
Patientin Eine 39-jährige Patientin hatte eine Gesäßaugmentation mit einem
Copolyamidfiller (Aquafilling) erhalten. Mit einer Zeitverzögerung von sechs
Jahren zeigten sich multiple Abszedierungen und eine Migration des Fillers, mit
furchsbauartiger Fistelgangbildung bis in die Oberschenkelmuskulatur. Es bestand
die Notwendigkeit einer wiederholten operativen Therapie.
Ergebnisse In dem demonstrierten Fall zeigen sich bei diesem Produkt
vorbekannte Komplikationen wie eine Fillermigration, eine Abszedierung und eine
chronische Infektion. Diese traten erst mit einer deutlichen Zeitverzögerung
auf. Eine vollstände Entfernung des Fillers ist nur mit dem umliegenden Gewebe
möglich. Eine operative Therapie mittels wiederholten Débridements und Gabe
eines intravenösen Breitspektrumantibiotikums sind aktueller Therapiestandard.
Die hier vorgestellte SWOP-Technik erscheint demgegenüber weniger invasiv und
weniger lokalrezidivträchtig.
Schlussfolgerung Die Gesäß- oder Brustaugmentation mit Copolyamidfillern
ist mit dem erheblichen Risiko einer chronischen Eiterung und Fistelbildung
verbunden, das bis zu einer Entstellung des Patienten führen kann.