Affiliation:
1. Raab, Österreich
2. Tierklinik für Reproduktionsmedizin und Neugeborenenkunde,
Justus-Liebig-Universität Gießen, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel Zur Förderung der Involution des Uterus und
der Ovarfunktion beim Rind post partum sind verschiedene Methoden in der
Literatur beschrieben. In den letzten Jahren wurde wiederholt über den
erfolgreichen Einsatz von equinen Choriongonadotropin (eCG) in diesem
Zusammenhang berichtet, andere Studie konnten keine positiven Effekte einer
eCG-Gabe auf die puerperale Involution von Kühen nachweisen. Aufgrund
der differenten Ergebnisse in der Literatur war es Ziel dieser Feldstudie, zu
überprüfen, ob sich eine Applikation von eCG am 10. Tag post
partum (p.p.) positiv auf die Uterusinvolution, die Ovaraktivität und
die Fruchtbarkeitskennzahlen bei Fleckvieh-Kühen auswirkt.
Material und Methoden In 9 milchviehhaltenden Betrieben wurden 203
Fleckviehkühe per Los in 3 Gruppen eingeteilt: Die Tiere der Gruppe 1
erhielten 500 I.E. eCG, der Gruppe 2 50 µg Gonadorelin und die
Tiere der Gruppe 3 250 mg Butafosfan und 125 µg
Cyanocobalamin (Kontrollgruppe). Die Behandlung erfolgte jeweils am 10. Tag p.p.
Die Tiere wurden am 10., 25. und 42. Tag p.p. klinisch und ultrasonografisch
untersucht sowie die Zeit bis zur erneuten Besamung und Trächtigkeit
erfasst. Der Gruppenvergleich hinsichtlich der erfassten Parameter erfolgte
zuerst ohne Beachtung von Störfaktoren durch eine Varianzanalyse. Im
zweiten Schritt erfolgte die Berücksichtigung potenzieller
Störvariablen (Laktation, Milchleistung der ersten 100 Laktationstage,
Veränderung der Rückenfettdicke, Auftreten von
Nachgeburtsverhalten und Schwere der Geburtshilfe) sowie der Kombination der
zufälligen Faktoren „Betrieb“ und „Einzeltier
innerhalb des Betriebes“.
Ergebnisse Die Applikation des eCG hatte keinen signifikanten Effekt auf
die Uterusinvolution, sehr wohl aber auf die Involution der Zervix. In der
Gruppe der Kühe mit eCG-Applikation konnte am 25. Tag p.p. signifikant
häufiger eine Ovarialzyste nachgewiesen werden (p=0,04). Dieser
Unterschied bestand am 42. Tag p.p. nicht mehr. Weder Rast- noch
Güstzeit wurden durch die Verabreichung von eCG signifikant
verkürzt. Die Laktationszahl zeigte einen signifikanten Einfluss auf die
Uterusinvolution. Die Färsen wiesen eine schnellere Involution bis zum
42. Tag p.p. als die Kühe auf.
Schlussfolgerungen Die Gabe von eCG am 10. Tag p.p. an
Fleckviehkühe zeigt keinen ausreichend positiven Effekt auf die
Involution des Uterus.
Klinische Relevanz Auf den Einsatz von eCG im Frühpuerpium zur
Förderung der Fruchtbarkeit bei der Kuh sollte verzichtet werden.
Subject
General Veterinary,Food Animals