Ligandrol-induzierte toxische Hepatopathie – ein Fallbericht

Abstract

ZusammenfassungEin 37-jähriger Patient stellte sich mit schmerzlosem Ikterus und Juckreiz vor. Laborchemisch wurden ein Bilirubin 30-fach über dem oberen Normwert sowie eine leicht erhöhte Alanin-Aminotransferase (ALT) mit ansonsten geringfügig erhöhten Cholestaseparametern gesehen. Bei unauffälliger Umfelddiagnostik mit Ausschluss häufiger Ursachen einer Hepatitis wurde eine Leberbiopsie durchgeführt. Diese ergab eine kanalikuläre Cholestase mit Duktopenie und periportaler Fibrose. Erst nach wiederholter, eindringlicher Anamnese konnte ein Ligandrol-Abusus als Ursache für die Symptomatik ermittelt werden. Ligandrol wird als Selektiver-Androgen-Rezeptor-Modulator zur Förderung des Muskelaufbaus eingesetzt. Dieser Fall stellt keinen Einzelfall für den Missbrauch anaboler Substanzen im Amateursport dar.