Affiliation:
1. Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der
Universität Ulm
2. Berufsförderungswerk Schömberg
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Studie Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben sind ein
wesentlicher Bestandteil der rehabilitativen Maßnahmen der gesetzlichen
Rentenversicherung und sind immer dann indiziert, wenn gesundheitsbedingte
Einschränkungen die Erwerbsfähigkeit bedrohen. Es gibt
verschiedene Arten von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, die sich
hinsichtlich Inhaltes, Struktur, Dauer, Betreuungsintensität und Kosten
voneinander unterscheiden. Ziel der Studie war es, Merkmale von Rehabilitanden
zu identifizieren, die die Inanspruchnahme unterschiedlicher Leistungen zur
Teilhabe am Arbeitsleben charakterisieren.
Methodik In die Beobachtungsstudie wurden alle Versicherten der Deutschen
Rentenversicherung Baden-Württemberg mit einbezogen, die in den Jahren
2009 bis 2014 im kooperierenden Berufsförderungswerk eine
Integrationsmaßnahme, eine Teilqualifizierung oder eine Vollausbildung
absolviert hatten. Um Hinweise auf die Prädiktoren der Inanspruchnahme
der 3 unterschiedlichen Leistungen zu erhalten, wurde eine multinomiale
logistische Regression mit der Zielgröße Maßnahmenart
berechnet. Als potenzielle Einflussgrößen wurden
soziodemografische Merkmale sowie verschiedene Parameter, die den Erwerbsstatus
der Rehabilitanden im Vorjahr der Maßnahmen abbilden, in das Modell mit
aufgenommen.
Ergebnisse In die Analysen wurden insgesamt 934 Rehabilitanden einbezogen,
die eine Integrationsmaßnahme (n=443), eine Teilqualifizierung
(n=315) oder eine Vollausbildung (n=176) absolviert haben. Im
finalen logistischen Regressionsmodell erwiesen sich Geschlecht
(p<0,0001), Alter (p<0,0001), Schulabschluss (p=0,0033),
Besitz eines Führerscheins (p<0,0001), Umzugsbereitschaft
(p=0,0012), der Antrag auf Anerkennung einer Schwerbehinderung
(p=0,0404) sowie die Beitragsart im dritten Monat vor
Maßnahmenbeginn (p=0,0020) als signifikante Prädiktoren
für die Inanspruchnahme.
Schlussfolgerung Die umfangreicheren und kostenintensiveren
Vollausbildungen werden im Vergleich zu Integrationsmaßnahmen eher von
jüngeren, männlichen, schulisch höher qualifizierten und
vor der Maßnahme im Erwerbsleben stehenden Rehabilitanden in Anspruch
genommen. Entsprechendes gilt teilweise und mit kleineren Effekten auch
für die Teilqualifizierungen.
Funder
Deutschen Rentenversicherung Baden-
Württemberg