Organisationsformen in der modernen Kardiologie

Author:

Pauschinger Matthias1,Weber Michael A.2

Affiliation:

1. Universitätsklinik Nürnberg, Medizinische Klinik 8 – Kardiologie, Nürnberg

2. Verband der leitenden Krankenhausärzte Deutschlands e. V., Düsseldorf

Abstract

ZusammenfassungAufgrund der zunehmenden Spezialisierung in den verschiedenen Bereichen der Kardiologie und den immer anspruchsvolleren administrativen Strukturvorgaben und Mindestanforderungen an die ärztliche Qualifikation und Präsenz entwickelt sich ein Spannungsfeld zwischen verschiedenen eigenständigen Kliniken bzw. Departments innerhalb der Kardiologie in großen kardiologischen Kliniken und einer „allgemeinen Kardiologie“, die alle Schwerpunkte ohne Abteilungen oder Departmentstrukturen in sich vereint. Ganz prinzipiell ist eine Unterteilung in Departments bzw. verschiedene Abteilungen nur dann sinnvoll, wenn die Klinik eine entsprechende Größe und Struktur hat. Auf der anderen Seite muss aber auch bedacht werden, dass die Schnittstellen zwischen den verschiedenen Bereichen/Abteilungen/Departments so geregelt sind, dass die genannten Strukturvorgaben vollumfänglich realisiert werden können, um nachhaltig Qualitätsvorgaben und die inzwischen mannigfaltigen Erlösvoraussetzungen zu erfüllen. Das setzt auch interne Regelungen wirtschaftlicher Interessen im Vorfeld voraus wie z. B. ein einheitliches Budget mit jedoch differenzierter Darlegung der Leistungsdaten in den verschiedenen Bereichen inklusive Deckungsbeiträgen. Das kardiologische Behandlungsspektrum ist in weiten Teilen bestimmt durch Notfälle. Deshalb muss die Behandlung dieser Patienten in der Notaufnahme (Chest Pain Unit) und auf der Intensivstation in der Hand der Kardiologen bleiben, um eine optimale Versorgung zu sichern. Eine Unterteilung in eigenständige kardiologische Kliniken widerspricht zum Teil dem politischen Wunsch und den derzeitigen positiven Erfahrungen von Zentrumsbildungen. Wenn eine Einrichtung die entsprechende Größe hat, kann es sinnvoll sein, sogenannte Herzzentren mit Integration der Herzchirurgie zu bilden. Die wirtschaftliche Struktur dieser Herzzentren muss sehr differenziert etabliert werden, um Fehlentwicklungen und einen ungesunden internen Wettbewerb zu verhindern. Die robuste Erfüllung von Strukturvorgaben bestimmt inzwischen die Planung fast mehr als die Erfüllung medizinisch-fachlich gebotener Voraussetzungen, um einen nachhaltigen Bestand der gewählten Organisationsform der kardiologischen Klinik zu sichern. Sektorenübergreifende Versorgungsformen müssen in Zukunft mehr zur Anwendung kommen.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

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