Affiliation:
1. Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg
Abstract
ZusammenfassungUm mit der Unvollkommenheit ärztlichen Handelns umzugehen, gibt es neben
gesellschaftlichen Sanktionen schon seit der Antike ethische Verhaltensvorgaben
für Ärzte, die unser heutiges Verständnis von einem guten Arzt
geformt haben. Mit Industrialisierung und Standardisierung wurde vor 100 Jahren in den USA
der Grundstein für Qualitätsmanagement in der Medizin gelegt. In den
1950ern entstand in Japan ein umfassendes Qualitätskonzept, dass großen
Einfluss auf die Medizin gewinnen sollte. Alle heutigen Zertifizierungs- und
Akkreditierungsverfahren gehen aus diesen Wurzeln hervor.Seit 15 Jahren knüpft der Gesetzgeber in Deutschland ein immer feineres Netz an
Regularien, um durch externe Qualitätssicherung Mindeststandards im
Gesundheitswesen zu gewährleisten. Ärztliche Institutionen der
Selbstverwaltung verbessern darüber hinaus durch eigene Initiativen die
Behandlungsqualität.Qualitätsmanagement hat dauerhaft Einzug gehalten in Krankenhäuser und
Praxen, zu erkennen an Risikomanagement und Patientenorientierung. Daneben gibt es eine
Vielzahl an freiwilligen ärztlichen Initiativen zur Qualitätssicherung,
z. B. die Leitlinien der ärztlichen Fachgesellschaften.Per Umfrage wurde die Implementation eines Qualitätsmanagementsystems in
deutschen HNO-Kliniken und -Praxen evaluiert und mit dem Bundesdurchschnitt verglichen. Es
fand sich überwiegend eine umfassendere Umsetzung als in den
Vergleichsgruppen.Die aktuellen Herausforderungen an Kliniken und Praxen sind erheblich und haben
Auswirkungen auf das Qualitätsniveau. Unterfinanzierung, Personalmangel und
gesellschaftliche Veränderungen sind hier genauso relevant wie Auswirkungen des
wissenschaftlichen Fortschritts.Um Qualitätsmanagement zukünftig umfassend zu implementieren, sind kluge
politische Weichenstellungen und Ressourcen entscheidend – das Konzept an sich hat
sich längst durchgesetzt.