Affiliation:
1. Lungenklinik, Lehrstuhl für Thoraxchirurgie, Universität Witten/Herdecke, Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Einleitung Brustwandresektionen für die Behandlung von malignen Erkrankungen benötigen häufig eine Rekonstruktion des Defektes. Wir berichten über unsere monozentrische, 8-jährige Erfahrung in Brustwandrekonstruktion mithilfe eines monofilen Polypropylennetzes. Ziel unserer retrospektiven Analyse war die Erkennung von materialbezogenen Komplikationen und der Vergleich mit der vorhandenen Literatur.
Material und Methoden Einschlusskriterium in unserer retrospektiven Kohorte war eine Brustwandvollexzision und Rekonstruktion mittels Polypropylennetzes bei hauptsächlich onkologischem Indikationsspektrum (z. B. Sarkome, Metastasen, Lungenkarzinome mit Infiltration der Brustwand) im Zeitraum Januar 2008 bis Januar 2017. Primäre Endpunkte waren materialbezogene Komplikationen: lokale Infektion, Serom, Materialmigration, Netzexplantation und Brustwandinstabilität. Sekundäre Endpunkte waren folgende postoperative Komplikationen: Pneumonie, Acute respiratory Distress Syndrome (ARDS), Nachblutung und prolongierte postoperative Beatmung (> 24 h postoperativ).
Ergebnisse In einem Zeitraum von 8 Jahren wurden insgesamt 202 Brustwandresektionen in unserer Klinik durchgeführt. Davon wurden 138 Defekte mithilfe eines Polypropylennetzes rekonstruiert. Mit einer Rate von 12,3% war die Pneumonie die häufigste postoperative Komplikation. In 5,7% der Fälle entwickelte sich ein Wundserom, das die Anlage einer Redon-Sogdrainage notwendig machte. In 3 Fällen (2,1%) wurde eine lokale Wundinfektion mikrobiologisch bestätigt. In einem dieser Fälle musste das Rekonstruktionsmaterial entfernt werden. Die 30-Tage-Mortalität betrug 1,4% mit 2 postoperativen Todesfällen. Eine Materialmigration oder Brustwandinstabilität mit paradoxem Atembewegungsmuster wurden in keinem Fall dokumentiert.
Fazit Die Brustwandrekonstruktion mittels Polypropylen ist eine komplikationsarme Technik. Die hier aufgezeigte niedrige Rate an lokalen Infektionen, Materialexplantationen sowie Brustkorbinstabilität kann ein hilfreicher Entscheidungsfaktor für den operierenden Thoraxchirurgen auf der Suche nach dem geeigneten Rekonstruktionsmaterial sein.
Cited by
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