Affiliation:
1. Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung,
Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik, Uniklinikum
Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-
Nürnberg, Erlangen, Germany
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Psychosoziale Interventionen gelten mehrheitlich als wirksame
Mittel zur Behandlung von Demenzsymptomen. Allerdings gibt es kaum evaluierte
Konzepte für Menschen mit schwerer Demenz. Für die neu
entwickelte Mehrkomponenten-Intervention MAKS-s (Motorisch, Alltagspraktisch,
Kognitiv, Sozial, Versions für Menschen mit schwerer Demenz) konnte in
einer RCT-Studie in Pflegeheimen während der Covid-19 Pandemie keine,
mit den verwendeten Verfahren objektivierbare Wirksamkeit auf die
Lebensqualität oder psychische und Verhaltenssymptome nachgewiesen
werden.
Material und Methoden Am Ende der kontrollierten Phase (6 Monate nach
Studienbeginn) wurden auch die Pflege- und Betreuungskräfte der
Kontrollgruppe in der Durchführung von MAKS-s geschult. Alle geschulten
Therapeut*innen waren danach frei, zu entscheiden ob und in welcher
Intensität sie MAKS-s anwenden wollten (offene Phase). Mit Hilfe einer
schriftlichen Nachbefragung der Therapeut*innen nach weiteren 6 Monaten
sollten Prädiktoren für positive Auswirkungen der Intervention
auf Menschen mit schwerer Demenz identifiziert werden. Ebenso sollten Faktoren
bestimmt werden, die die Manualtreue, d. h. die in der Schulung
curricular vermittelte, standardisierte Vorgehensweise, vorhersagen
können. Grundlage der Datenerhebung war ein selbst entwickelter
Fragebogen, der die subjektive Einschätzung der MAKS-s
Therapeut*innen zu den drei Bereichen Struktur-, Prozess- und
Ergebnisqualität der MAKS-s Intervention erhob. Neben deskriptiven
Auswertungen wurden die Prädiktoren der Ergebnisqualität mit
Hilfe eines multiplen, linearen Regressionsmodells die der
Prozessqualität mittels binär-logistischer Regression
analysiert.
Ergebnisse 56% der geschulten MAKS-s Therapeut*innen
beantworteten den Fragebogen, 82% davon wendeten die Intervention
weiterhin an. Je ausgeprägter die normativen Einschränkungen
durch die Covid-19 Pandemie waren, desto häufiger waren
Manual-Abweichungen zu beobachten. Weniger Manual-Abweichungen wiederum standen
in signifikantem Zusammenhang mit mehr von den Therapeut*innen
wahrgenommenen positiven Auswirkungen der MAKS-s Intervention auf die Menschen
mit schwerer Demenz.
Schlussfolgerung Die Ergebnisse zeigen, dass die
„manualtreue“ Durchführung der psychosozialen MAKS-s
Intervention maßgeblich ist, für das Ausmaß der von den
Therapeut*innen erlebten positiven Wirkungen von MAKS-s.
Außerdem belegen die Befragungsergebnisse, dass
aktivitäts-einschränkende Pandemiemaßnahmen in
Pflegeheimen die wahrgenommene Wirksamkeit negativ beeinflussten.
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health
Reference17 articles.
1. [Prevalence of dementia and medical care in German nursing homes: a nationally
representative survey];M Schäufele;Psychiatr Prax,2013
2. The Psychopharmacological Treatment of People With Severe Dementia-Findings of a
Cross-Sectional Study;K Diehl;Dtsch Arztebl Int,2022
3. The quality of care. How can it be assessed?;A Donabedian;JAMA,1988
4. Evaluating the quality of medical care. 1966;A Donabedian;Milbank Q,2005
Cited by
1 articles.
订阅此论文施引文献
订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献