Affiliation:
1. Swiss Olympic Medical Center, Crossklinik, Basel
Abstract
ZusammenfassungDas chronische Kompartmentsyndrom (CKS) ist eine seltene und vor allem häufig übersehene Diagnose von chronischen Schmerzen am Bewegungsapparat. Ursache der Beschwerden ist ein Missverhältnis zwischen Kompartimentvolumen und Raumbedarf der Muskulatur. Durch eine Zunahme der Fasziendicke und eine Abnahme ihrer Elastizität kommt es unter Belastung zu einer pathologischen Drucksteigerung und damit verbunden zu Schmerzen. Der genaue Mechanismus ist jedoch immer noch unklar. Chronische Kompartmentsyndrome müssen von akuten Kompartmentsyndromen differenziert werden. Sie treten vor allem am Unterschenkel auf, aber auch der Oberschenkel, der Fuß, der Oberarm, der Vorderarm, die Hand und der Rücken können betroffen sein. Ein bilaterales Auftreten ist sehr häufig (80 %). Die Diagnosestellung basiert vor allem auf der Anamnese, der klinischen Untersuchung zur Abgrenzung der Differentialdiagnosen und der funktionellen Druckmessung. Weitere diagnostische Verfahren wie Nahinfrarotspektroskopie, MRI, Sonografie und Myotonometrie werden in der Literatur beschrieben. Die Therapie ist primär konservativ. Wenngleich meist erfolglos, sollte sie dennoch zunächst eingesetzt werden um eine Operation zu vermeiden. Bei den operativen Therapieformen unterscheiden wir die offene Fasziotomie, halboffene Verfahren und seit geraumer Zeit auch endoskopisch assistierte, minimalinvasive Methoden.
Subject
Orthopedics and Sports Medicine