Affiliation:
1. FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen, Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Jena, Jena, Germany
2. Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Dokumentation, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena, Germany
3. MEDIGREIF-Inselklinik Heringsdorf GmbH, Fachklinik für Diabetes und Stoffwechselerkrankungen, Ostseebad Heringsdorf, Germany
4. Institut für Ernährungswissenschaften, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Germany
5. Kompetenzcluster für Ernährung und kardiovaskuläre Gesundheit, Halle-Jena-Leipzig, Germany
6. Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Jena, Jena, Germany
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund und Ziel Die JEVIN-Studie begann 1989/90 als Querschnittsuntersuchung in Jena. Nach einer Nachbeobachtungszeit von über 20 Jahren erfolgte die Bestimmung der Mortalität in der Gruppe der an der JEVIN-Studie teilnehmenden Typ-1-Diabetes-Patienten.
Patienten und Methodik 103 (78,6 %) der 131 Patienten, die seit Beginn an der JEVIN-Studie teilnahmen, konnten untersucht werden. 38 Personen (36,9 %) waren zwischenzeitlich verstorben. Alle im Rahmen der JEVIN-Studie in der elektronischen Patientenakte EMIL® von überlebenden und verstorbenen Teilnehmern dokumentierten Erhebungsdaten sowie Routineuntersuchungen wurden in die Analysen einbezogen. Die Daten der überlebenden wurden mit denen der verstorbenen Teilnehmer verglichen (Nachbeobachtungsdauer: 2166 Personenjahre).
Ergebnisse Die Sterberate betrug 1,75/100 Personenjahre. Die mediane Beobachtungszeit für alle Patienten betrug 23,1 Jahre (Range 0,61 – 26,6 Jahre). Das mittlere Sterbealter lag bei 58,5 Jahren (34,2 – 78,4 Jahre) und die mittlere Diabetesdauer bei 35 Jahren (3,5 – 68,5 Jahre). Als häufigste Todesursachen fanden sich Herz-Kreislauf-Krankheiten (48,2 %, n = 13) und Infektionen (25,9 %, n = 7). Hinsichtlich Alter (p = 0,302), Diabetesdauer (p = 0,371), BMI (p = 0,535), Blutdruck (p = 0,622/0,820), Geschlecht (p = 0,566) und Raucherstatus (p = 0,709) ließen sich keine Unterschiede zwischen überlebenden und verstorbenen Personen nachweisen. Der mittlere HbA1c-Wert im letzten Jahr vor dem Tod oder der letzten Nachuntersuchung war bei den verstorbenen höher als bei den überlebenden Personen (7,5 vs. 7,0 %; p = 0,010). 57,4 % der überlebenden und 87,0 % der verstorbenen Teilnehmer hatten eine Nephropathie (p = 0,012), 79,7 vs. 89,7 % eine Retinopathie (p = 0,241) und 61,4 vs. 63,3 % eine Neuropathie (p = 0,860). Nur für die Nephropathie konnte eine signifikante Assoziation mit einem erhöhten Sterberisiko nachgewiesen werden (HR = 4,208; KI: 1,226 – 14,440; HR = 2,360, KI: 0,696 – 8,004; HR = 0,944, KI: 0,436 – 2,043).
Schlussfolgerung In der JEVIN-Studie war in der Gruppe der Patienten mit Typ-1-Diabetes mellitus nur die diabetische Nephropathie mit einem höheren Sterberisiko assoziiert.
Subject
Endocrinology, Diabetes and Metabolism