Diagnostik und Therapie von Clostridium-difficile-Infektionen auf deutschen Intensivstationen – eine Umfrage unter Intensivmedizinern

Author:

Bruensing Jan1,Buendgens Lukas1,Jochum Christoph2,Herbers Ulf1,Canbay Ali3,Braun Georg4,Trautwein Christian1,Huber Wolfgang5,Koch Alexander1,Tacke Frank1

Affiliation:

1. Klinik für Gastroenterologie, Stoffwechselerkrankungen und Internistische Intensivmedizin, Uniklinik RWTH Aachen

2. Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie, St. Josef Krankenhaus Werden

3. Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie des Universitätsklinikums Magdeburg A.ö.R.

4. III. Medizinische Klinik, Klinikum Augsburg

5. Klinik für Innere Medizin II am Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München

Abstract

Zusammenfassung Einleitung Die Clostridium-difficile-assoziierte Kolitis ist eine häufige nosokomiale Durchfallerkrankung auf Intensivstationen mit relevantem Einfluss auf die Prognose kritisch kranker Patienten. In der Intensivmedizin gibt es derzeit kaum kontrollierte Studien zum rationalen Einsatz der verfügbaren Therapieoptionen oder zur Adhärenz gegenüber Leitlinienempfehlungen. Methode Im Auftrag der AG Gastroenterologische Intensivmedizin der DGVS haben wir eine Online-basierte Befragung von Führungskräften deutscher Intensivstationen durchgeführt, um das aktuelle Management der Clostridium-difficile-Infektion auf Intensivstationen zu erfassen. Ergebnis Die Erhebung erzielte einen Rücklauf von 24,2 % (85/351), überwiegend von (leitenden) Oberärzten/innen aus Krankenhäusern verschiedener Versorgungsstufen. Während für die Diagnostik größtenteils (79,3 %) Standards entsprechend der Leitlinien existierten (Toxinnachweis im Stuhl, ggfs. GDH-Screening und Endoskopie), gab es unterschiedliche therapeutische Strategien. Als Erstlinienbehandlung der Clostridium-difficile-Infektion auf der Intensivstation nannten 48,3 % orales Vancomycin, 34,5 % orales Metronidazol; der Therapieerfolg der Erstlinientherapie wurde mit 67 % für primäres Ansprechen, 15 % für persistierende Kolitis, 5 % für Sepsis oder Megakolon, 10 % für Rezidiv und 3 % für Tod abgeschätzt. Krankenhäuser der Grund-/Spezial- und Maximalversorgung setzten häufiger Metronidazol ein als Universitätskliniken. Die Standardbehandlung des Rezidivs bestand überwiegend aus Vancomycin oral (40 % allein, 29,1 % plus Metronidazol), seltener aus Fidaxomicin (25,5 %). Fidaxomicin wurde von 79 % der Befragten bereits mindestens einmal auf der Intensivstation eingesetzt, meist bei schwerem Krankheitsverlauf oder Rezidiv(risiko). Der fäkale Mikrobiomtransfer („Stuhltransplantation“) wurde von 11 % der Befragten bereits auf der Intensivstation in Einzelfällen eingesetzt. Diskussion Die Umfrage unter Führungskräften deutscher Intensivstationen zeigt damit insgesamt eine hohe Sensibilisierung für die Clostridium-difficile-assoziierte Kolitis, allerdings auch deutliche Unterschiede in den lokalen Behandlungsstandards, insbesondere in der Erstlinientherapie.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Gastroenterology

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