Der Gendergap in der medizinischen Spitzenforschung

Author:

Bendels Michael1,Wanke Eileen1,Benik Steffen1,Schehadat Marc1,Schöffel Norman1,Bauer Jan1,Gerber Alexander1,Brüggmann Dörthe1,Oremek Gerhard1,Groneberg David1

Affiliation:

1. Abteilung für computergestützte Methoden in der Medizin, Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Goethe University Frankfurt, Germany

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Ziel dieser Arbeit ist es, die Integration weiblicher Akademiker anhand ihrer Repräsentation in wissenschaftlichen Autorenschaften im Bereich der medizinischen Spitzenforschung für die Jahre 2008 bis September 2017 zu objektivieren. Methode Insgesamt wurden 133 893 Autorenschaften aus 7 der einflussreichsten medizinischen Fachjournale analysiert. Kernmethodik war die kombinierte Analyse der relativen Häufigkeiten, Odds Ratios und Zitationen weiblicher Autorenschaften. Der Prestige-Index misst die Verteilung prestigeträchtiger Autorenschaften zwischen beiden Geschlechtern. Ergebnisse 35,0 % aller Autorenschaften und 34,3 % der Erst-, 36,1 % der Co- und 24,2 % der Letzt-Autorenschaften werden von Frauen gehalten. Frauen besitzen bezogen auf Männer eine Odds Ratio von 0,97 (KI: 0,93 – 1,01) für Erst-, 1,36 (KI: 1,32 – 1,40) für Co- und 0,57 (KI: 0,54 – 0,60) für Letzt-Autorenschaften. Der Anteil weiblicher Autorenschaften besitzt eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 1,3 % (total) und 0,5 % für Erst-, 1,2 % für Co- und 0,8 % für Letzt-Autorenschaften. Frauen sind auf prestigeträchtigen Autorenschaften unterrepräsentiert (Prestige Index = –0,38). Die weibliche Unterrepräsentation akzentuiert in zitationsstarken Artikeln mit hochkompetitiven Autorenschaften (Artikel mit vielen Autoren, Artikel aus hochrenommierten Fachjournalen). Multi-Autoren-Artikel mit männlichen Erst- und Letztautoren werden signifikant häufiger zitiert als jene mit weiblichen Schlüsselautoren. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Zitationsraten sind umso größer, je mehr Autoren an einem Artikel beteiligt sind. Frauen publizieren weniger als Männer (39,6 % weibliche Autoren halten 35,0 % der Autorenschaften) und sind ab einem Produktivitätsniveau von mehr als einem Artikel pro Autor relativ unterrepräsentiert. Es finden sich deutliche länderspezifische Unterschiede. Schlussfolgerung Die medizinische Spitzenforschung ist charakterisiert durch wenige, als Letzt-Autor agierende Gruppenleiterinnen und viele weibliche Co- und Erst-Autoren am Anfang ihrer Karriere. Es ist wahrscheinlich, dass diese geschlechtsspezifische Karriere-Dichotomie in der nächsten Dekade persistiert.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

General Medicine

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