Affiliation:
1. Medizinische Kleintierklinik, Ludwig-Maximilians-Universität München
Abstract
ZusammenfassungBakterielle Harnwegsinfektionen (HWI) treten bei Hunden häufig auf und stellen eine häufige Indikation für den Einsatz von Antibiotika in der tierärztlichen Praxis dar. Bei HWI kommt es zum Anhaften, zur Vermehrung und Persistenz von Infektionserregern im Harntrakt. Durch die Gewebsinvasion wird eine Entzündungsreaktion ausgelöst, die mit klinischen Symptomen einhergeht. Je nach Lokalisation der Infektion erfolgt eine Einteilung in bakterielle Zystitis, Prostatitis oder Pyelonephritis. Davon abzugrenzen ist die subklinische Bakteriurie (SB). Diese liegt vor, wenn aus einer adäquat gewonnenen Urinprobe eine signifikante Anzahl an Bakterien isoliert werden kann, das Tier jedoch keine klinischen Symptome einer Harnwegserkrankung zeigt. HWI entstehen in aller Regel durch aufsteigende Infektion mit Bakterien aus der wirtseigenen fäkalen oder distalen urogenitalen Flora. Escherichia coli ist dabei sowohl bei Hunden mit HWI als auch bei Hunden mit SB das häufigste Isolat. Die Diagnose basiert auf den klinischen Symptomen und den Befunden der Urinuntersuchung und -kultur. Ausführliche Therapieempfehlungen finden sich in den kürzlich überarbeiteten Richtlinien der International Society for Companion Animal Infectious Diseases, die im Folgenden zusammengefasst werden. Das Befolgen solcher Richtlinien steigert nicht nur den Therapieerfolg, sondern leistet auch einen Beitrag zur Eindämmung der Antibiotikaresistenzen.
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