Apps auf Rezept in der Arztpraxis, aber wie? Fallbasierter Problemaufriss medizinethischer Implikationen bei der Nutzung von DiGA

Author:

Kuhn Eva1ORCID,Rogge Annette2,Schreyer KorbinianFelix3ORCID,Buyx Alena3

Affiliation:

1. Sektion Global Health, Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland

2. Institut für Experimentelle Medizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, Deutschland

3. Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Technische Universität München, München, Deutschland

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie Mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) können Ärzt/innen seit dem 19.12.2019 Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) verschreiben und Patient / innen haben Anspruch auf eine solche Versorgung. Nachfolgend soll geklärt werden, was niedergelassene Ärzt/ innen bei der Einbindung von DiGAs in die Versorgung berücksichtigen sollten und welche ethische Verantwortung ihnen dabei zukommt. Methodik Mittels adaptierter prinzipienorientierter Fallanalyse werden drei fiktive, aber praxisnahe Kasuistiken beleuchtet. Das argumentativ-analytische Vorgehen basiert auf den vier medizinethischen Prinzipien Autonomie, Fürsorge, Nichtschaden und Gerechtigkeit nach Beauchamp und Childress sowie der Musterberufsordnung für die in Deutschland tätigen Ärztinnen und Ärzte (MBO-Ä). Ergebnisse Bei der Verschreibung von DiGAs sollte das ärztliche Aufklärungsgespräch um die besonderen Risiken, die sich aus solchen Anwendungen ergeben, erweitert werden. Es ist insbesondere auf die digitale Gesundheitskompetenz von Patient/innen zu achten. Des Weiteren sollten DiGAs nicht den persönlichen Kontakt ersetzen, sondern allenfalls eine Ergänzung und Unterstützung leitliniengerechter Behandlung bieten. Um Patient/innen zu einem selbstständigeren Gebrauch zu befähigen, wird eine ‚Applikationsanamnese‘ empfohlen. Schlussfolgerung Die Prinzipienethik nach Beauchamp und Childress sowie die MBO-Ä sind auch für den Umgang mit DiGAs in der Patientenversorgung instruktiv. Die vorgestellten Dos und Don’ts sollten kontinuierlich um weitere Leitplanken ergänzt werden, die Ärzt / innen Orientierung bieten, wie sie DiGAs verantwortlich in der Patientenversorgung einbinden können.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

Reference22 articles.

1. DNVF-Memorandum – Gesundheits- und Medizin-Apps (GuMAs);U Kramer;Gesundheitswesen (Bundesverband der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (Germany)),2019

2. Das Digitale-Versorgung-Gesetz – Versorgungsoptimierung oder Wirtschaftsförderung?;M Schnee;GuS,2019

3. Auf dem Weg zum digitalen homo vitruvianus? Medizinisches Selftracking und digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) zwischen Empowerment und Kontrollverlust;F Funer;Ethik Med,2020

4. Digitalisierung im Gesundheitswesen. Ethische Aspekte von Gesundheits-Apps;R Müller;ÄBW,2020

5. Digitalisierung der Gesundheitsversorgung. Chancen und Risiken aus ethischer Sicht;G Rubeis;ÄBW,2020

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